Finanzsystem: Helikoptergeld als Vorstufe zu offener Monetisierung

Die Corona-Krise erzeugt ihre eigene Dynamik, nicht nur an den Finanzmärkten, sondern auch in der Politik. Seitdem klar ist, dass die Wucht des Corona-Crashs die große Finanzkrise noch in den Schatten stellen könnte, haben auch Regierungen und Notenbanken den Ernst der Lage erkannt. Weltweit werden gewaltige Rettungsschirme und Stützungsprogramme angekündigt, die den wirtschaftlichen Schaden begrenzen sollen. „Nach Hong Kong verteilt nun mit den USA erstmals auch ein großes Land Geld ‚per Helikopter‘. Das könnte der Auftakt zu weitaus größeren Aktionen sein“, erklärt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute.

Die US-Regierung habe in diesen Tagen angekündigt, jedem bedürftigen US-Bürger einen Scheck über eintausend Dollar gegen die Folgen der Corona-Krise auszuhändigen. Dieser Vorgang sei jedoch kein echtes Helikoptergeld, da die Maßnahme (zumindest vordergründig) aus der Staatskasse finanziert werde und nicht von der Notenbank. Echtes Helikoptergeld folge einer anderen Logik: Dabei würde die Notenbank neues Geld drucken und dieses direkt, also unter Umgehung des Bankensystems oder der Wertpapiermärkte, bei der Bevölkerung „abwerfen“. Dieser Unterschied sei bedeutend, so Rapp: „Der Ansatz der USA erhöht direkt die Staatsverschuldung. Dies macht die Anleihemärkte nervös; mitten in der Corona-Krise steigen deshalb zuletzt die US-Zinsen.“

In der Praxis zeige sich „echtes“ Helikoptergeld aber ohnehin nur selten. Stattdessen seien andere, im Kern aber sehr ähnliche Methoden in Diskussion: „Ein konkreter Auslöser ist nun mit der Corona-Krise gegeben,“ erklärt Rapp. Die finanzielle Dimension dieser Krise dürfte ein Ausmaß erreichen, das die fiskalische Tragfähigkeit einzelner Länder überfordere. Dies gelte speziell für Italien mit seinem beispiellosen ökonomischen und sozialen Absturz. „Mittelfristig droht von dort eine Neuauflage der Eurokrise, die auch von der EZB kaum noch aufgefangen werden könnte, zumindest nicht mehr mit den bisherigen Mitteln“, warnt Rapp. Damit wäre der Weg zur „offenen monetären Finanzierung“ (OMF) vorgezeichnet, also einer massiven Monetisierung von Staatsausgaben durch Notenbanken. „Ein Einstieg in OMF würde den bisherigen Trend monetärer Verwässerung nochmals stark beschleunigen und berechtigte Inflationsängste in Gang setzen“, so die Analyse von Rapp. (DFPA/JF1)

Quelle: Marktkommentar Feri

Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Zusammen werden derzeit Vermögen in Höhe von 39,2 Milliarden Euro betreut.

www.feri.de

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Wirtschaft, Märkte, Studien

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