Fisch Asset Management: Bei Hochzinsanleihen auf Qualität achten
Zunehmende Rezessionsrisiken sorgen für eine gewisse Unsicherheit am Markt für Hochzinsanleihen. Sollte es zu einer Rezession kommen, ist mit einer Ausweitung der Credit Spreads zu rechnen. Vor diesem Hintergrund sollten Investoren höherwertige Bonds bevorzugen und sehr tiefe Ratings meiden. Das schreibt Kyle Kloc, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar.
Besonders das CCC-Segment wäre von einer Rezession am stärksten betroffen. Schon jetzt mache sich in diesem Bereich das seit Anfang 2022 stark gestiegene Zinsniveau bei der Refinanzierung bemerkbar. „Auf jeden Fall sehen wir momentan nicht den Zeitpunkt, mehr Risiko ins Portfolio zu nehmen. Zyklische Sektoren gewichten wir aufgrund der angesprochenen Rezessionsthematik unter. Sektoren, die ein solches Szenario besser überstehen sollten - dazu zählen wir im High-Yield-Segment auch Energie oder Metalle - gewichten wir über“, so der Experte.
Die zu Jahresbeginn positiv gesehenen Financials und Technologiewerte seien mittlerweile eher mit Vorsicht zu betrachten. Die weiter schwelende Bankenkrise bei US-Regionalbanken und sich verschlechternde Finanzierungsbedingungen wirkten sich hier negativ aus.
Für europäische Hochzinsanleihen spreche momentan die faire Bewertung relativ zum etwas teureren USD-Markt und der höhere Carry sowie die generell defensivere Sektoraufteilung. Auch die kürzere Duration und damit eine geringere Anfälligkeit gegenüber steigenden Zinsen seien für langfristige Investments in EUR-High-Yield-Bonds positiv. „Lediglich in punkto Liquidität ist der USD-Markt bei einer etwaigen Stresssituation im Vorteil. Aus Risikogesichtspunkten stufen wir in der aktuellen Gesamtsituation High-Yield-Emittenten aus den Emerging Markets eher vorsichtig ein. Hier gilt es abzuwarten, bis mehr Klarheit bei der wirtschaftlichen Entwicklung besteht“, so Kloc.
Das Fazit des Portfolio Managers: „Alles in allem sind wir der Ansicht, dass Hochzinsanleihen aus Risiko-/Rendite-Aspekten interessant bleiben - auch hinsichtlich der Bewertungen gegenüber Aktien, die zudem nicht über den erwähnten Zins-Puffer verfügen, wenn eine Rezession eintritt. Für Anleger sind derzeit schrittweise Investitionen zum Aufbau der High-Yield-Positionen sinnvoll, da die Frage nach einem guten Einstiegszeitpunkt mehr als schwierig zu beantworten ist. Der langfristige Anlagehorizont ist gefragter denn je, da das kurzfristige Timing zu vielen Faktoren unterliegt. Es ist momentan zwar nicht die beste aller Welten für Hochzinsanleihen, aber sicherlich auch nicht die schlechteste. Hochzinsanleihen bieten attraktive Renditen mit einem deutlichen Puffer bei einer Ausweitung der Risikoaufschläge. Sollte sich außerdem die Wirtschaftslage besser als derzeit erwartet entwickeln, dann sehen wir deutliche Kursgewinne - zusätzlich zum bereits jetzt attraktiven Kupon. Entsprechend bleibt die Anlageklasse eine wichtige und sinnvolle Beimischung im Anleihenportfolio.“ (DFPA/TH1)
Fisch Asset Management ist ein auf ausgewählte Anlagestrategien spezialisierter Asset Manager und bietet Wandelanleihen, Corporate Bond sowie Multi Asset/Absolute Return Lösungen an. Das Unternehmen verwaltet Vermögen in Höhe von rund 7.9 Milliarden Euro von institutionellen Anlegern vornehmlich aus Europa.