Fisch Asset Management: "Bevorstehender Lageraufbauzyklus ist positiv für Konjunktur"
In einem aktuellen Marktkommentar schreibt Beat Thoma, CIO beim Asset Manager Fisch Asset Management, dass die globale Konjunktur nach einer temporären Abschwächung in den vergangenen Monaten aufgrund eines bevorstehenden Lageraufbauzyklus wieder an Dynamik gewinnen dürfte.
Die Lagerbestände sind pandemiebedingt weltweit auf tiefem Niveau, insbesondere in der Autoindustrie, werden aber mittelfristig wieder aufgebaut, so Thoma. Dem Experten zufolge hatten Lageraufbauzyklen historisch gesehen stets einen positiven Effekt auf das konjunkturelle Wachstum. Des Weiteren werde ein solides Wirtschaftswachstum durch die beginnende Beschleunigung des US-Arbeitsmarktes und deutlich steigende Löhne beschleunigt. „Auch in Europa sinkt die Arbeitslosigkeit. Das führt zu erhöhtem Konsumpotenzial. Zudem steigen die Immobilienpreise weltweit seit einiger Zeit stark an. Das führt zu Vermögenseffekten, welche die Konsumneigung zusätzlich unterstützen“, so Thoma.
Besonders wichtig seien die Entwicklungen des US-Arbeitsmarkts, da dieser aktuell der entscheidende Faktor hinsichtlich der Notenbankpolitik ist. Wenn sich dort die Beschleunigung in den kommenden Wochen bestätigt, werde der Druck für einen Beginn des sogenannten Taperings, also einer Reduzierung der Wertpapierkäufe, noch in diesem Jahr zunehmen. Allerdings sei eine solche Entwicklung teilweise bereits in den Markterwartungen eingepreist. Laut Thoma bedeutet dies, dass größere negative Überraschungen an den Finanzmärkten nicht zu erwarten sind. Thoma rechnet trotzdem damit, dass eine deutliche Verbesserung des Arbeitsmarkts die sich bereits jetzt abzeichnenden Trends (höhere Zinsen, fallender US-Dollar, steigende Inflationserwartungen) verstärken und das Aufwärtspotenzial an den Aktien- und Kreditmärkten dämpfen. Steigende Unternehmensgewinne und ein stärkeres Wirtschaftswachstum dank einem guten Arbeitsmarkt, hohem Konsum und positiven Vermögenseffekten sollten aber größeren Schaden an den Aktien- und Kreditmärkten trotz allenfalls steigenden Zinsen verhindern. Entsprechend bleibe das günstige Umfeld vorerst bestehen.
„Die in den vergangenen Monaten erwartungsgemäß stark angestiegenen Inflationsraten beginnen sich in den USA bereits wieder leicht abzuschwächen. Verschiedene rein temporäre Einflüsse wie Basiseffekte, pandemiebedingte Lieferengpässe, höhere Rohstoff- und Energiepreise dürften in absehbarer Zeit für eine gewisse – allerdings begrenzte – Entspannung sorgen. Die mittel- bis längerfristige Inflationsentwicklung ist durch die weiterhin global stark wachsenden Geldmengen, ein enorm hohes Konsumpotenzial aufgrund hoher Ersparnisse der Konsumenten, steigende Immobilienpreise und einen nachlassenden deflationären Druck aus China einem nachhaltigen Aufwärtsdruck ausgesetzt. Die Inflationserwartungen sind derzeit allerdings noch moderat, was auch die längerfristige Inflationsentwicklung abschwächt. Allerdings kann sich hier jederzeit ein Stimmungswechsel mit erheblichen Folgen einstellen. Deshalb ist die Beobachtung der Inflationserwartungen mit den möglichen Auswirkungen für Investoren zentral“, so Thoma abschließend. (DFPA/JF1)
Quelle: Marktkommentar Fisch AM
Fisch Asset Management ist ein auf ausgewählte Anlagestrategien spezialisierter Asset Manager und bietet Wandelanleihen, Corporate Bond sowie Multi Asset/Absolute Return Lösungen an. Das Unternehmen verwaltet mit 90 Mitarbeitern Vermögen in Höhe von rund zwölf Milliarden Schweizer Franken (rund elf Milliarden Euro) von institutionellen Anlegern vornehmlich aus Europa.