Flossbach von Storch: "Vermögenspreise steigen ungebremst"
Zum Ende des ersten Quartals 2017 liegt die Vermögenspreisinflation erneut auf rekordverdächtigem Niveau. Im Vergleich zum Vorjahresquartal steigen Vermögenspreise in den ersten drei Monaten 2017 um 6,5 Prozent an. Getragen wird der Preisanstieg wie auch in den vorangegangenen Quartalen durch Preise des Sachvermögens (plus 7,2 Prozent). Zwar ist der Preisanstieg bei Finanzwerten (plus 3,4 Prozent) deutlich niedriger als bei Sachwerten, jedoch übertrifft er die Wachstumsraten der vergangenen Quartale deutlich. So das Ergebnis des Vermögenspreisindex des Vermögensverwalters Flossbach von Storch (FvS), der die Preisentwicklung des Vermögens deutscher Haushalte erfasst.
Unter den Sachwerten halten besonders Immobilien und Betriebsvermögen die Vermögenspreisinflation auf ihrem hohen Niveau. Immobilienpreise steigen im Jahresvergleich um 5,8 Prozent. Betriebsvermögen verteuert sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14,4 Prozent nachdem die Teuerungsrate zuvor im niedrigen einstelligen Bereich lag. Langlebige Verbrauchsgüter legen um 1,0 Prozent zu und Sammel- und Spekulationsgüter werden um 5,0 Prozent teurer.
Die Preisanstieg des Finanzvermögens wird durch Aktienwerte (plus 17,6 Prozent) getragen, welche die größte Preissteigerung des Quartals aufweisen. Rentenwerte geben hingegen im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent nach und der Preis des sonstigen Finanzvermögens (gemessen an Preisen von Gold und Rohstoffen) steigt um 5,0 Prozent.
Im Querschnitt der Haushalte zeigt sich erneut, dass Haushalte mit hohem Immobilien- und Betriebsvermögen von den steigenden Preisen profitieren, während Haushalte mit anteilsmäßig hohem Sparvermögen leiden. Die Preise des Vermögens der wohlhabendsten Haushalte steigen im Jahresvergleich um 7,6 Prozent. Die untere Mittelschicht hat erneut durch ihren hohen Anteil an Sparvermögen und geringem Immobilien- und Betriebsbesitz das Nachsehen. Zwar steigen die Preise ihres Vermögens um 2,7 Prozent, jedoch liegen sie mit dieser Wachstumsrate weit hinter allen anderen Haushalten zurück.
Im Querschnitt des Alters der Haushalte zeigt sich ein ähnliches Bild. Ältere Haushalte (gemessen am Alter der Referenzperson), welche über mehr Immobilien und Betriebsvermögen als jüngere Haushalte verfügen, profitieren von steigenden Vermögenspreisen. Haushalte mit Referenzpersonen zwischen 55 und 64 Jahren erleben eine Preissteigerung ihre Vermögens von 7,2 Prozent im Jahresvergleich während junge Haushalte (Referenzperson 25 bis 34 Jahre) mit einer Preissteigerung von 4,6 Prozent im Jahresvergleich deutlich weiter hinten liegen. Der Vermögensaufbau wird durch die schnell steigenden Preise für die jungen Haushalte zusätzlich erschwert.
Zwar haben Verbraucher- und Produzentenpreise mit plus 2,0 Prozent und plus 2,8 Prozent ebenfalls zugelegt, sie bleiben aber beide weit hinter der Vermögenspreisinflation zurück.
Quelle: Vermögenspreisindex FvS
Die Flossbach von Storch AG ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Köln. Das 1998 von Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründete Unternehmen beschäftigt über 150 Mitarbeiter und verwaltet ein Anlagevolumen von über 30 Milliarden Euro. (JF1)