Forst-Marktbericht: Versteckte Potenziale und klimabedingte Herausforderungen

Trotz schwankender Holzpreise und starker klimabedingter Waldschäden lag der Durchschnittspreis für deutsche Waldflächen 2020 mit 12.880 Euro pro Hektar auf dem Niveau der Vorjahre. Je nach Lage und Standortqualität der Waldflächen wichen die Preise allerdings stark voneinander ab. Das Spektrum reicht dabei von durchschnittlich 7.400 Euro pro Hektar in Thüringen bis zu 25.000 Euro pro Hektar in Bayern, teilweise werden auch noch deutlich höhere Liebhaberpreise gezahlt. Das geht aus dem aktuellen Forst-Marktbericht des Immobilienberaters Colliers hervor, der einen detaillierten Überblick über den deutschen Wald, auch im Hinblick auf seine ökologischen Funktionen und Klimaleistungen.

Nils von Schmidt, Co-Head Land & Forst bei Colliers, dazu: „Wichtige positive Leistungen des Waldes in den Bereichen CO2, Wasser und Biodiversität haben aktuell noch keinen Eingang in die Preisbildung von Waldflächen gefunden. Wald ist unterbewertet. Nachweis und Monetarisierung dieser Ökosystemleistungen erfolgen durch Zertifizierungssysteme, die sich momentan im Aufbau befinden. In anderen Ländern, wie zum Beispiel Neuseeland und Großbritannien, in denen wir auch aktiv sind, werden solche Zertifizierungen bereits seit Jahren in die staatlichen Klimaschutzziele eingebunden.“

Der Klimawandel hat in Deutschland durch Stürme, Trockenheit und die daraus resultierende Vermehrung des Borkenkäfers zu Kahlschlägen mit einer Größe von 500.000 Hektar geführt, die wiederaufgeforstet werden müssen. Die Kosten dieser Wiederaufforstung liegen bei etwa fünf Milliarden Euro. Hinzu kommen noch weitere fünf Millionen Hektar Wald, die klimaresilient umgebaut werden müssen. Diese Kosten können durch die Forstbetriebe, deren durchschnittliche Rendite in Deutschland bei 1,5 Prozent pro Jahr und damit unter der von landwirtschaftlichen Betrieben liegt, nicht gedeckt werden.

Eckbrecht von Grone, Co-Head Land & Forst bei Colliers: „Ohne zusätzliche staatliche Finanzierung kann diese milliardengroße Finanzierungslücke nicht geschlossen werden und die Klimaschutzziele Deutschlands, zu denen der deutsche Wald erheblich beiträgt, werden mit ziemlicher Sicherheit verfehlt. Aktuell speichert der deutsche Wald in Bestand und Holz circa 90 Millionen Tonnen CO2 jährlich und gleicht damit knapp elf Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen aus. Aufgrund der starken Waldschäden ist die Möglichkeit zur Kohlenstoffspeicherung aktuell erheblich niedriger anzusetzen.“

„Der Prozess des Waldumbaus ist in Deutschland bereits vor Jahrzehnten eingeleitet worden, braucht aber viel Zeit. Meist werden dabei der Laubbaumanteil und die Vielfalt der Baumarten erhöht. Angesichts des Klimawandels werden vermehrt langfristig klimaresiliente Baumarten wie zum Beispiel Douglasie oder Roteiche gepflanzt“, so von Schmidt.

Der Wandel der Baumarten hat auch Auswirkungen auf den Holzmarkt, denn Bau- und Konstruktionsholz wird aus Nadelholz hergestellt, Laubholz überwiegend energetisch genutzt. Die Nachfrage nach Holzprodukten steigt, weil Holz einerseits ein besonderes nachhaltiges Material ist und andererseits die Verwendungsmöglichkeiten durch Forschung, insbesondere in Europa, immer vielfältiger werden. Der Brennholzverkauf bleibt dennoch eine wichtige Einkommensquelle für alle Betriebe. (DFPA/JF1)

Die Colliers International Deutschland GmbH ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.

www.colliers.de

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