FPSB Deutschland: Vermittlung von Fondspolicen erfordert besondere Qualifikation
Versicherung oder Anlageprodukt? In der Finanzbranche scheiden sich die Geister, ob eine fondsgebundene Versicherung in erster Linie eine Wertpapieranlage ist oder ob doch der Absicherungsgedanke im Vordergrund steht. Denn davon hängt es maßgeblich ab, wer solch eine Fondspolice vermitteln sollte. Der Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland) vertritt eine klare Position: „Versicherungsvermittler und -berater, die zu fondsgebundenen Policen sprechen wollen, sollten unbedingt eine Zusatzqualifikation erwerben“, sagt FPSB-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Rolf Tilmes.
Während die Versicherungsbranche eine zusätzliche Ausbildung sowie Qualifikationsnachweise strikt ablehnt, hält der FPSB Deutschland genau das für dringend erforderlich. „Aus unser Sicht ist eine fondsgebundene Versicherung im Prinzip eine Wertpapieranlage, deren Hintergrund durch eine Versicherungskonstruktion gestaltet wird“, so Tilmes. Die Rendite der Fondspolice werde wesentlich durch die Wertpapieranlage bestimmt. Es wäre nach Ansicht des FPSB Deutschland daher falsch und fahrlässig, wenn Versicherungsvermittler beziehungsweise -berater keine Sachkunde in der Anlageberatung vorweisen können, aber trotzdem zu fondsgebundenen Versicherungen beraten.
Die Debatte über eine Zusatzqualifikation dürfte an Bedeutung gewinnen. Denn weil der Niedrigzins die klassischen Lebensversicherungen zunehmend unattraktiv macht, werden vielfach die scheinbar rentableren Fondspolicen an ratsuchende Kunden verkauft. Und bei Fondspolicen können Anleger in der Regel über die Anlage mitbestimmen, indem sie zwischen verschiedenen Investmentfonds wählen und auch das Risikoprofil während der Laufzeit verändern können. „Dafür ist jedoch komplexes Wissen notwendig, über das der Kunde und auch der klassische Versicherungsverkäufer in der Regel gar nicht verfügen können“, sagt der FPSB-Vorstand. Es besteht die Gefahr einer haftungsrelevanten Falschberatung.
Besser aufgehoben seien Anleger, die in Fondspolicen investieren wollen, deshalb bei qualifizierten Finanzfachleuten, wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten Certified Financial Planners (CFP).
Quelle: Pressemitteilung FPSB Deutschland
Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt am Main ist seit 1997 Mitglied im internationalen Netzwerk des FPSB Financial Planning Standards Board Ltd., dem weltweiten Zusammenschluss aller nationalen CFP-Organisationen mit über 170.000 Certified Financial Plannern (CFP-Zertifikatsträger) in 26 Ländern. (TH1)