Frauen sind Mangelware in Fondsbranche
In Deutschland sind von aktuell 1.021 Fondsmanagern, die in der Morningstar-Datenbank namentlich aufgeführt sind, nur 86 (8,42 Prozent) weiblich. In Österreich sind unter den 553 Fondsmanagern 56 (10,12 Prozent) Frauen und 491 (88,79 Prozent) Männer. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Fondsfrauen GmbH, einer Initiative von Frauen für Frauen in der Investmentfondsbranche.
Das Ziel von Fondsfrauen ist es, die Quote bis 2019 auf 30 Prozent zu steigern. Dieser Prozentsatz entspricht der gesetzlichen Frauenquote in Aufsichtsräten, die ab 2016 gilt, und dient somit als Benchmark.
Ein Mangel an qualifizierten Frauen, die im Fondsmanagement eingesetzt werden könnten, sollte es laut der Studie nicht geben. So gibt die Humboldt- Universität Berlin an, dass im Sommersemester 2014 63,1 Prozent der Bachelor-Absolventen im Fachgebiet Betriebswirtschaft (BWL) weiblich waren. Unter den Master- Absolventen waren es 56,5 Prozent.
„Wir wollen untersuchen, warum es so ist, dass es in unserer Branche immer noch so wenig Frauen in Top-Positionen gibt, auch wenn sich viele Unternehmen offiziell für die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern einsetzen“, meint Anne Connelly, geschäftsführende Gesellschafterin der Fondsfrauen, und nennt ein paar Ideen: „Neben der Verbesserung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten ist es wichtig, dass Unternehmen die oft vorherrschende Präsenzpflicht überdenken und über flexiblere Arbeitszeiten und –modelle nachdenken, um den Anforderungen moderner Familien gerecht zu werden. Schließlich zählt das Ergebnis, nicht wie lange man dafür im Büro saß.“
Quelle: Newsletter „Fondsfrauen“
Die Fondsfrauen GmbH ist ein Karrierenetzwerk zur Förderung und Gleichstellung von Frauen in der Investmentfondsindustrie. Die Gesellschaft möchte Frauen über Hierarchieebenen hinweg vernetzen, um einen regelmäßigen Austausch zu ermöglichen und sie bei der Umsetzung ihrer privaten und beruflichen Ziele zu unterstützen. (JF1)