Für erfolgreiches Co-Investment mangelt es Private-Equity-Investoren an Erfahrung
Die große Mehrzahl der institutionellen Private-Equity-Investoren (84 Prozent) glaubt, dass ihnen im Allgemeinen die Fähigkeiten, Erfahrungen und Prozesse fehlen, um Co-Investments zu tätigen, also direkt in Unternehmen zu investieren anstatt ausschließlich über Private-Equity-Fonds. Das ist das Ergebnis des „Coller Capital Global Private Equity Barometers“ der Investmentgesellschaft Coller Capital.
Gründe dafür: Die Schwierigkeit der Einhaltung der knappen Fristen, die die Fondsmanager für parallele Direktinvestments in ihre Portfolio-Unternehmen setzen, dem Finden von Mitarbeitern mit den notwendigen Fachkenntnissen sowie das Unverständnis der Faktoren, welche die Wertentwicklung von Co-Investments bestimmen (55 Prozent).
Die Investoren gehen außerdem davon aus, dass unterschiedliche Limited Partner (LP’s) auch ein unterschiedliches Renditeniveau aus der Assetklasse erwirtschaften. So sehen sie eine zunehmende Benachteiligung kleinerer Anleger durch die hohen Beträge, mit denen sich ihre größeren Pendants in einzelnen Fonds engagieren, während kleine LPs nur beschränkt Zugang zu und weniger Verhandlungsmacht gegenüber den besten Fonds haben.
„Der relativ neue Trend zu Co-Investments und direkten Beteiligungen bei Limited Partnern hält an“, sagt Michael Schad, Partner bei Coller Capital mit Blick auf den deutschsprachigen Markt. „Die Branche sieht sich jedoch selbstkritisch und plant deswegen folgerichtig, in den nächsten Jahren verstärkt Personal für diese Bereiche einzustellen.“
Viele Investoren nehmen zunehmend direkte Private-Equity-Beteiligungen in den Blick. Das Barometer lasse auch für die Zukunft eine Fortsetzung dieses Trends erkennen. So plant etwas mehr als ein Drittel der Investoren in den nächsten zwei bis drei Jahren die Einstellung von Investment-Spezialisten mit Kompetenzen und Erfahrung in diesem Bereich. Mit acht Prozent gehen jedoch nur wenige Investoren davon aus, dass Direktbeteiligungen gemischte Fonds je ganz ablösen werden; drei Viertel der LPs erwarten, dass beide Anlageformen auch künftig ein wichtiger Bestandteil im Instrumentarium der Limited Partner bleiben.
Investoren wollen weiterhin ihre Marktpositionen in den Schwellenländern ausbauen. In den nächsten drei bis vier Jahren wird der Anteil der LPs, die mit mehr als einem Zehntel ihrer Private-Equity-Investments in Schwellenmärkten engagiert sind, von 27 auf 44 Prozent steigen, obgleich 41 Prozent der Anleger angaben, dass ihre Private-Equity-Beteiligungen in Schwellenländern bislang hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben sind.
Mittelfristig sind die Erwartungen der Investoren nach wie vor hoch: 86 Prozent der Limited Partner rechnen in den nächsten drei bis fünf Jahren mit Nettojahresrenditen von mindestens elf Prozent für ihre PE-Portfolios. Fast ausnahmslos geben sie an, dass die größte Gefahr für dieses Szenario von den derzeit übersteigerten Assetpreisen ausgeht.
Quelle: Pressemitteilung Coller Capital
Coller Capital ist ein Investor im Private-Equity-Sekundärmarkt, erwirbt Positionen in Private Equity-Fonds von Limited Partnern sowie Portfolios an nicht börsennotierten Unternehmen von deren wirtschaftlichen beziehungsweise institutionellen Eigentümern. Die 1990 gegründete Firma hat ihren Sitz in London und unterhält zudem Niederlassungen in New York und Hong Kong. (mb1)