Fürst Fugger: "Big in Japan - geht die japanische Aktienmarktrallye weiter?"
Seit dem Ende der 1980er Jahre fristete der japanische Aktienmarkt ein Nischendasein: Vor allem internationale Investoren übten sich angesichts niedrigen Wirtschaftswachstums, hoher Staatsverschuldung und einer überalternden Gesellschaft in Zurückhaltung. Umso überraschender kam daher die sehr gute Performance des Nikkei 225 Index mit plus 28 Prozent seit Jahresanfang und aktuellen Notierungen in Nähe seines Allzeithochs von 1989, schreibt Marko Behring, Leiter Asset Management der Fürst Fugger Privatbank, in seinem aktuellen Marktkommentar.
Für Behring hat die dynamische Entwicklung zunächst mit den Bewertungen zu tun: „Mehr als die Hälfte aller börsennotierten Unternehmen in Japan notieren gegenwärtig unter ihrem Buchwert“, so der Expere. Auch hätten fast die Hälfte aller japanischen börsennotierten Unternehmen Cash in ihren Bilanzen stehen. Damit könnten problemlos Schulden getilgt oder Sonderdividenden ausgeschüttet werden. „Hohe Cash-Bestände, eine niedrige Unternehmensverschuldung und eine allgemein gute Bilanzqualität sind vorzügliche Gründe, einen genaueren Blick nach Japan zu werfen“, ist Behring überzeugt.
Nach dem beeindruckenden Lauf des Markts sei die ein oder andere kleine Korrektur nicht ausgeschlossen. Sie wäre für Behring sogar gesund: „Eine kleinere Korrektur ließe sich gut nutzen, um das Engagement in Japan zu erhöhen.“ Schließlich seien die meisten Anleger dort unterinvestiert. Und für Japan spreche auch noch ein weiterer Grund: Im Gegensatz zu vielen westlichen Zentralbanken habe die japanische Zentralbank nach wie vor an ihrer Politik des lockeren Geldes festgehalten. Nun ziehe jedoch auch in Japan die Inflation an. Das könne im Verlauf der nächsten Monate einen zaghaften Trendwechsel der Bank of Japan einleiten. „Die Folge steigender Zinsen wäre eine Währungsaufwertung des Yen - und damit Währungsgewinne für ausländische Japan-Anleger“, so Behring. Werde nun noch berücksichtigt, dass der Yen als klassische Fluchtwährung in Phasen rezessiver Ängste und schwächelnder Börsen ohnehin gerne an Wert zulege, spreche auch aus dieser Perspektive einiges für Investitionen in Japan.
Behring fasst zusammen: „Die günstigen Bewertungen des japanischen Aktienmarktes plus die Chance auf eine Umkehrung des Währungstrends machen Japan zu einem attraktiven Ziel. Es dürfte künftig für die Diversifikation eine deutlich größere Rolle spielen als in den letzten 30 Jahren.“ In ihrer Vermögensverwaltung habe die Fuggerbank daher ihr Japan-Engagement über die vergangenen Monate sukzessive ausgebaut. (DFPA/JF1)
Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.