Fürst Fugger Privatbank: "Berichtssaison mit gemischten Gefühlen"
Während Unternehmen mit den schlimmsten Gewinnrückgängen seit Beginn der Pandemie rechnen, herrscht bei den Analysten Optimismus, schreibt Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des „FFPB Dividenden Select“ der Fürst Fugger Privatbank, in seinem aktuellen Marktkommentar. Zwar prognostizieren sie für das erste Quartal einen Rückgang der Gewinne der S&P 500-Unternehmen um acht Prozent, sehen dieses Ergebnis aber gleichzeitig als Tiefpunkt an, nach dem wieder Wachstum einsetzen und neue Höchststände erreicht würden.
Für Mertens wird es nicht nur auf die Ergebnisse der Unternehmen ankommen, sondern auch darauf, wie die Unternehmen ihre Mittel verwenden: „Mehr als sonst könnten in der aktuellen Berichtssaison Dividenden und Aktienrückkäufe belohnt werden.“ Es würde aber auch Unternehmen geben, die sich für Vorsicht und Sparsamkeit entscheiden müssten, insbesondere aufgrund von Bedenken im Finanzsektor, so Mertens weiter: „Der Ausblick für die US-Unternehmensausgaben hat schon vor der Regionalbankenkrise im März begonnen, sich zu verschlechtern. Der Bankenstress dürfte sich zusätzlich belastend auswirken.“ Schätzungen zeigten eine Verlangsamung von Aktienrückkäufen, aber weiteres Wachstum bei den Kapitalausgaben in jedem Sektor des S&P 500 im Jahr 2023.
Der Technologiesektor habe nach seiner aggressiven Rallye seit Ende 2022 zunächst eine Pause eingelegt, während die Zinserhöhungen und das Wachstum langsamer geworden seien. Die Erwartungen für den Sektor blieben aber weiterhin hoch, da er als ein wichtiger Motor für Wirtschaftswachstum und Innovationen gelte. Auch dabei gebe es jedoch skeptische Stimmen, die die hohen Bewertungen für übertrieben hielten.
Ein weiterer wichtiger Faktor im Rahmen der Unternehmensergebnisse sei die anhaltende Inflation. Sie zeige sich in höheren Kosten für Rohstoffe, Löhne und Transportkosten. Mertens: „Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, die inflationsbedingten Kosten auf die Verbraucher zu übertragen. Das beeinträchtig ihre Margen. Diese Effekte werden wir wohl im zweiten Quartal sehen“. Dabei stehen die Margen erst am Anfang ihres Rückgangs.
Argumente gebe es sowohl für einen positiven als auch für einen skeptischen Ausblick, so Mertens: „Die optimistischeren Investoren setzen darauf, dass das Wirtschaftswachstum wieder anziehen wird. Die skeptischeren Stimmen warnen, dass die Gewinnschätzungen immer noch zu hoch sind.“ Für Anleger bedeute dies unter Umständen unruhige Märkte, die auch schnell einmal drehen könnten. (DFPA/JF1)
Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.