Gaming und die Coronakrise: Game over nicht in Sicht
Die Gaming-Branche befindet sich im Aufwind: Ein Drittel der Weltbevölkerung spielt mittlerweile Videospiele entweder auf Mobiltelefonen, Konsolen oder PCs. Die Branche erlebt ein Wachstum, das struktureller Natur ist und damit anhaltend sein wird. Corona hat in einigen Sektoren als Booster gewirkt. Dazu gehört auch der Home-Entertainment-Bereich, dort insbesondere Videospiele als stärkster Nutznießer. Hohe Steigerungsraten verzeichneten auch die großen Entwickler von Mobile Games. Das merkt der Vermögensverwalter DNB Asset Management an.
„Vor Ausbruch der Pandemie lag das Ertragswachstum im niedrigen einstelligen Bereich. Im zweiten und dritten Quartal dieses Jahres stieg es auf 20 bis 25 Prozent an“, erklärt Erling Haugan Kise, Portfolio Manager im Team des DNB Technology Funds und verantwortlich unter anderem für den Gamingbereich. Ähnlich sah es beim Video-Streaming-Dienst Twitch aus, den die User in diesem Zeitraum doppelt solange nutzten wie in den entsprechenden Vorjahresquartalen. Gemessen an der aktiven Nutzung der Internet-Vertriebsplattform für Computerspiele Steam verbrachten auch PC-Spieler mehr Zeit vor dem Bildschirm: Die Spielzeiten nahmen von einer niedrigen einstelligen Zahl vor der Krise im zweiten und dritten Quartal auf fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.
Vorangetrieben werde die Beschleunigung des Trends durch die Reaktivierung älterer Spieler und die Gewinnung neuer Nutzer. „Wir gehen davon aus, dass das Wachstum aufgrund der Nutzer eher struktureller Natur und nicht aus erhöhten Ausgaben des durchschnittlichen Umsatzwachstums pro Spieler (ARPU) resultiert. Wir dürften nach der Epidemie mit der Wiedereröffnung der Gesellschaft wieder zum langfristigen Trend zurückkehren. Die meisten reaktivierten und neuen aktiven Nutzer werden ihre Verträge auch nach der Wiedereröffnung nicht kündigen. Unter dem Strich haben sich die langfristigen Wachstumsaussichten für die Branche somit verbessert“, fasst Kise zusammen.
Darüber hinaus gewinne der digitale Vertrieb von Spielen an Fahrt, was den Umsätzen und Gewinnen der Anbieter und Plattformbesitzer zugutekomme. So bleibe der Preis für einen Nutzer gleich, doch fallen keine Kosten für Verpackung und physischen Vertrieb an. So verbleiben bei den Herstellern 37 Dollar aus dem digitalen Vertrieb eines Spiels im Wert von 60 Dollar – gegenüber 27 Dollar für den traditionellen Verkauf in physischer Form.
Im vierten Quartal und im nächsten Jahr werde es eine Reihe von Preiserhöhungen für einige Videospiel-Titel von 60 auf 70 US-Dollar geben. Einige Lizenzinhaber seien jetzt so stark, dass sie Preissetzungsmacht haben, was sich direkt auf die Bruttomarge auswirke. Anlegern empfehle sich vor diesem Hintergrund eine Übergewichtung von Gaming-Aktien im Portfolio. Aussichtsreich erscheinen laut DNB derzeit neben Sony und Nintendo auch der Hersteller von Videospielen und Mangas, Square Enix, das US-amerikanische Videospiel-Entwicklungsunternehmen Glu Mobile sowie der Computer- und Videospiel-Konzern Activision Blizzard und Electronic Arts. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung DNB Asset Management
DNB Asset Management gehört zu den führenden Vermögensverwaltern in der nordischen Region und verfügt über Niederlassungen in Norwegen (Oslo und Bergen), Schweden und Luxemburg. DNB Asset Management ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der DNB ASA, einer Finanzdienstleistungsgruppe in Norwegen.