GDV-Frühjahrsforum 2022: "Die Zeit drängt"

Die Weltgemeinschaft muss nach Ansicht von Klimaforscher Ottmar Edenhofer mehr tun, um die Folgen des Klimawandels noch beherrschen zu können. „Wir sind nicht auf dem Pfad des Pariser Klimaschutzabkommens“, betonte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung auf der Jahrestagung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. In Paris hatte sich das Gros der Staaten dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Er hoffe, dass die Politik neben den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen auch die klimapolitischen entschieden anpacke, sagte Edenhofer.

Zumindest in Deutschland seien – nicht zuletzt seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs – Sicherheits- und Energiepolitik enger miteinander verknüpft denn je: „Wir wollen schnellstmöglich wegkommen von den fossilen Energien und den politischen Abhängigkeiten“, unterstrich Omid Nouripour, Co-Vorsitzender von Bündnis90/Die Grünen, den Anspruch seiner Partei. Das Geschäftsmodell aus billiger russischer Energie trage nicht mehr. Für eine günstige Energieversorgung seien Erneuerbare die einzige Alternative. „Bis 2035 wollen wir die Energieversorgung zu 100 Prozent aus Erneuerbaren decken“, sagte Nouripour.

GDV-Präsident Wolfgang Weiler begrüßte die von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag vereinbarten Klimaschutz-Vorhaben: vom massiven Ausbau Erneuerbarer Energien über die CO2-Bepreisung, einen Klimacheck in Gesetzesvorhaben bis hin zur Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und der Aktivierung privaten Kapitals für die angekündigten Transformationsprojekte. „Alle diese Maßnahmen finden unsere uneingeschränkte Unterstützung“, betonte Weiler. Er unterstrich zugleich die Bereitschaft der Versicherer, die zentralen Transformationsprojekte mitzufinanzieren. Die Marktmacht der Versicherer sei enorm, betonte Yvonne Zwick, Vorstandsvorsitzende des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management. Zwischen 15 und 20 Prozent des global verwalteten Vermögens entfalle auf die Branche.

„Eine höhere Versicherungsdichte ist wünschenswert“, sagte Christian Meyer-Seitz vom Bundesjustizministerium. Er bezeichnete die Vorschläge der Versicherer als „interessanten Denkanstoß“. Nach der verheerenden Flut im vergangenen Jahr hatte der GDV ein Modell vorgelegt, wie sich die Elementarschadenabdeckung hierzulande deutlich erhöhen ließe. Dafür wollen die Versicherer den Schutz vor Starkregen- und Überschwemmungsschäden künftig obligatorisch in neuen Wohngebäudeversicherungen anbieten und bestehende Verträge entsprechend umstellen. Kunden, die den Baustein nicht möchten, müssten ihn aktiv abwählen. Meyer-Seitz bezeichnete dieses sogenannte Opt-out als milderes Mittel als eine Pflichtversicherung, wie sie in der Politik teilweise diskutiert wird. Doch für das Opt-out-Modell müsste der Gesetzgeber erst den notwendigen Rechtsrahmen schaffen, betonte Krummenerl von der Provinzial. (DFPA/mb1)

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 487.500 Mitarbeitern, 454 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,8 Billionen Euro zusammengeschlossen.

www.gdv.de

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