Geldmarktfonds aktuell als taktisches Instrument für Anleger

Geldmarktfonds bieten Anlegern angesichts der anhaltenden Unsicherheit in Bezug auf Inflation und Höchstzinssätze einen attraktiven Rückzugsort für diese Monate, könnten aber mit dem Wechsel der Jahreszeit einen Exodus erleben, schreibt Irina Kurochkina, Portfoliomanagerin bei Aegon Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar.

Geldmarktfonds (MMFs) - bargeldähnliche Produkte, die in Wertpapiere mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren investieren - kehrten im vergangenen Jahr inmitten starker Rückgänge an den Aktien- und Anleihemärkten „spektakulär“ in die Portfolios zurück, so Kurochkina. Da die Renditen von Geldmarktfonds neue Höchststände erreicht haben, seien sie aus Sicht der Portfoliomanagern zumindest im Moment ein gutes taktisches Instrument für Anleger, die auf Klarheit über die künftige Ausrichtung der Zentralbankpolitik warten.

Die beispiellose Geschwindigkeit der Zinserhöhungen hatte im Jahr 2022 deutlich negative Auswirkungen auf alle wichtigen Anlageklassen, was zu einer tiefen Inversion der Renditekurven führte. In diesem Umfeld bieten Anlagen am vorderen Ende der Kurve höhere Renditen als festverzinsliche Wertpapiere mit längerer Duration. Da die Geldmarktrenditen immer noch höher sind als die Renditen von Anleihen mit langer Laufzeit und Bankeinlagen, verzeichneten die Geldmarktfonds enorme Kapitalzuflüsse.

Ende Juli 2023 wurde die zweijährige deutsche Staatsanleihe mit einer Rendite von rund drei Prozent gehandelt, was 55 Basispunkte über der zehnjährigen deutschen Rendite lag. Obwohl die Kurve seither steiler geworden ist, bleibt sie - wie in den meisten großen Märkten - invertiert, was bei einigen Anlegern zu einer „Cash is King“-Mentalität im Stil der 1980er Jahre geführt habe. Doch Geldmarktfonds seien laut Kurochkina keine Allwetterlösung und in Zeiten schwächerer Märkte und hoher Unsicherheit eher attraktiv.

Sobald die Zentralbanken die Zinsen senken und die Zinskurven steiler werden, werden bargeldähnliche Instrumente im Vergleich zu Anleihen mit längeren Laufzeiten niedrigere Renditen aufweisen. Daher müssten Anleger bei ihrer Allokation in Geldmarktfonds flexibel vorgehen, um für eine rechtzeitige Umschichtung in Anlagen mit längeren Laufzeiten gerüstet zu sein. Die hohe Liquidität von Geldmarktpapieren und die typischerweise niedrigen Gebühren für diese Strategien ermöglichen es den Anlegern, taktisch zu handeln, ohne dass die Handelskosten steigen.

In der Zwischenzeit können Geldmarktfonds jedoch immer noch eine wichtige Rolle bei der Vermögensallokation für Anleger spielen, die sich über die kurzfristige Richtung der Zinssätze unsicher sind, meint die Expertin.

„Da einige Marktteilnehmer immer noch Zweifel daran haben, ob die Zinsen bald ihren Höhepunkt erreichen werden oder ob die Zentralbanken aufgrund der anhaltenden Inflation weitere Zinserhöhungen vornehmen müssen, bieten Geldmarktfonds eine attraktive Kombination aus wettbewerbsfähigen Renditen, niedriger Duration und hoher Liquidität, die eine schnelle Änderung der Vermögensallokation in einem anderen Marktumfeld ermöglicht. Unabhängig davon, ob die Anleger einen ruhigen Sommer erwarten, während sie im Urlaub sind, oder ob sie sich Sorgen über mögliche Volatilitätsschübe in einem weniger liquiden Markt machen, sind Geldmarktfonds als Rückzugsort für den Rest der heißen Jahreszeit eine Überlegung wert“, so Kurochkina abschließend. (DFPA/JF1)

Aegon Asset Management ist der Vermögensverwaltungszweig des niederländischen Versicherungskonzerns Aegon. Er beschäftigt 1.200 Mitarbeiter weltweit und verwaltet in den Anlageklassen Fixed Income, Real Assets, Equities und Multi-Asset & Solutions ein Vermögen in Höhe von 292 Milliarden Euro für Pensionspläne, öffentliche Fonds, Versicherungsgesellschaften, Banken, Vermögensverwalter, Family Offices und Stiftungen. (Stand: 31. Dezember 2022)

www.aegonam.com

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