Geldsegen für europäische Start-ups: Fast acht Milliarden im ersten Halbjahr
Kapitalgeber investierten im ersten Halbjahr Rekordsummen in europäische Start-ups: Der Gesamtwert der Risikokapitalinvestitionen, die in Start-ups flossen, stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Die Zahl der Finanzierungsrunden legte um 35 Prozent auf 1.639 zu. Das sind Ergebnisse des „Start-up-Barometers“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Die Studie beruht auf einer Analyse der Risikokapitalinvestitionen in Europa.
Britische Start-ups konnten mit 2,4 Milliarden Euro – das entspricht einem Plus von 34 Prozent – die höchsten Zuflüsse verbuchen. Dank einiger Mega-Deals konnte auch der Start-up-Standort Deutschland zulegen: Die Investitionen in deutsche Jungunternehmen haben sich von rund 970 Millionen auf 2,13 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. In Frankreich war ein Wachstum von 22 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro zu verzeichnen.
Nachdem Berlin im europäischen Städteranking im ersten Halbjahr 2016 „nur“ den dritten Platz hinter London und Paris belegt hatte, schob sich die Bundeshauptstadt in diesem Jahr wieder vor die Seine-Metropole, liegt aber weiter hinter London: Umgerechnet insgesamt 1,68 Milliarden Euro wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Londoner Jungunternehmen investiert (plus 139 Prozent), Berliner Start-ups konnten 1,47 Milliarden Euro einwerben (plus 177 Prozent), während insgesamt 926 Millionen Euro an Pariser Unternehmen ging (plus 36 Prozent).
Auf den Rängen vier und fünf folgen Stockholm mit 334 Millionen Euro und München mit 184 Millionen Euro. Neben München kann sich auch Hamburg mit einem Investitionsvolumen von 178 Millionen Euro unter den europäischen Top-10-Städten platzieren. Europaweit gab es im ersten Halbjahr acht Transaktionen im Volumen von mehr als 100 Millionen Euro – im Vorjahreszeitraum wurden nur vier derartige Großinvestitionen gezählt.
Am meisten Kapital floss im ersten Halbjahr an das britische Virtual Reality Startup Improbable, das umgerechnet 464 Millionen Euro unter anderem von vom japanischen Telekommunikations- und Medienkonzern Softbank erhielt. Die zweit- und drittgrößten Transaktionen des ersten Halbjahres fanden in Deutschland statt: 387 Millionen Euro flossen an den deutschen Essenslieferdienst Delivery Hero, 360 Millionen Euro gingen an den Berliner Auto-Großhändler Auto1.
Quelle: Pressemitteilung EY
Ernst & Young (EY) ist im Bereich Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Managementberatung tätig. Die internationale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten. (mb1)