Geldvermögen der privaten Haushalte gestiegen
Die Deutsche Bundesbank hat eine Analyse zur Geldvermögensbildung und Außenfinanzierung in Deutschland im ersten Quartal 2023 veröffentlicht. Demnach ist das Geldvermögen der privaten Haushalte im Auftaktquartal 2023 um 146 Milliarden gestiegen und betrug zum Quartalsende 7.393 Milliarden Euro. Damit setzt sich nach Rückgängen in den ersten drei Quartalen 2022 die Aufwärtsbewegung des vierten Quartals 2022 fort.
Laut Bundesbank gewannen die meisten Anlageformen der privaten Haushalte an Wert. Der Wert börsennotierter Aktien stieg mit 38 Milliarden Euro zwar gerade im Vergleich mit den ersten drei Quartalen 2022 besonders stark. Aber auch die Investmentfonds und die Pensions- und Versicherungsansprüche waren mit 25 beziehungsweise 19 Milliarden Euro an Bewertungsgewinnen für ihre Halter lukrativ.
Außerdem stockten die privaten Haushalte ihre Bestände an den meisten Instrumenten auf. Dabei stach insbesondere der Erwerb an Schuldverschreibungen mit einem historischen Höchstwert von 30 Milliarden Euro heraus. Wie im Vorquartal ist diese Entwicklung nicht zuletzt auf die steigenden Zinsen zurückzuführen. Dazu passt laut Bundesbank auch, dass die privaten Haushalte zum ersten Mal seit 2006 ihre Bestände an Bargeld und Einlagen insgesamt netto abbauten, und zwar um 16 Milliarden Euro. Dabei hielten sie ihre Bargeldbestände nahezu unverändert, während sie ihre Sichteinlagen mit 56 Milliarden Euro so stark reduzierten wie nie zuvor. Dafür erhöhten die privaten Haushalte ihre Termineinlagen um 45 Milliarden Euro, es wurden also kurzfristige zu längerfristigen Einlagen umgeschichtet.
Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte blieben im Vergleich zum Vorquartal nahezu unverändert und betrugen 2.138 Milliarden Euro. Damit fiel die Verschuldungsquote auf 54,4 Prozent, was auf die nominal gestiegene gesamtwirtschaftliche Leistung zurückzuführen war. Die Verschuldungsquote entspricht der Verschuldung im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (gleitende Vierquartalssumme). Zusammengenommen wuchs das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte im ersten Quartal um 144 Milliarden Euro auf 5.255 Milliarden Euro. (DFPA/JF1)
Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Zentrales Geschäftsfeld ist die Geldpolitik des Eurosystems. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Finanz- und Währungssystem, die Bankenaufsicht, der unbare Zahlungsverkehr sowie das Bargeld.