Geldvermögensbildung in Deutschland im zweiten Quartal 2022

Das Geldvermögen der privaten Haushalte ist im zweiten Quartal 2022 um 98 Milliarden Euro und damit zum zweiten Mal in Folge gesunken. Zum Ende des Quartals betrug es 7.496 Milliarden Euro. Dies ist der stärkste Rückgang seit mehr als zwei Jahren. Zwar bauten die privaten Haushalte Forderungen im Wert von 72 Milliarden Euro auf. Allerdings kompensierten sie damit nicht die deutlichen Bewertungsverluste in Höhe von insgesamt 170 Milliarden Euro.

Die Bewertungsverluste betrafen fast sämtliche marktbezogenen Anlageklassen. Die von den privaten Haushalten gehaltenen Aktien und sonstigen Anteilsrechte verloren 89 Milliarden Euro an Wert, die Anteile an Investmentfonds 77 Milliarden Euro und die Schuldverschreibungen sieben Milliarden Euro. Damit übertrafen die Bewertungsverluste im Berichtsquartal insgesamt jene im ersten Quartal 2022 um 56 Milliarden Euro. Transaktionsbedingt stieg das Geldvermögen im Vergleich zu den von der Corona-Pandemie geprägten Quartalen weniger stark. Die privaten Haushalte erwarben relativ wenige Anteile an Investmentfonds (12 Milliarden Euro), aber etwas mehr Schuldverschreibungen (fünf Milliarden Euro). Zuletzt erhöhten sie ihre Bestände an Bargeld und Einlagen um 32 Milliarden Euro, sowie ihre Ansprüche gegenüber Versicherungen um 22 Milliarden Euro.

Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte stiegen weiter und betrugen zum Ende des zweiten Quartals 2022 2.090 Milliarden Euro, 30 Milliarden Euro mehr als im ersten Quartal. Im Umfeld der zu dieser Zeit noch weiter steigenden gesamtwirtschaftlichen Leistung und des höheren verfügbaren Einkommens sank die Verschuldungsquote aber erneut leicht auf 55,8 Prozent. Die Verschuldungsquote ergibt sich aus der Summe der Verschuldung in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (gleitende Vierquartalssumme). Das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte sank durch die Bewertungsverluste deutlich um 127 Milliarden Euro und betrug zum Ende des zweiten Quartals 2022 5 406 Milliarden Euro.

Nachdem die Außenfinanzierung der nichtfinanziellen Unternehmen im ersten Quartal 2022 deutlich zurückgegangen war, nahm sie im Berichtsquartal wieder leicht zu und lag bei 82 Milliarden Euro. Die nichtfinanziellen Unternehmen nahmen Kredite in Höhe von 39 Milliarden Euro auf. Damit war die Kreditaufnahme etwas höher als im Vorquartal. Zudem emittierten sie Aktien und Anteilsrechte im Wert von acht Milliarden Euro. Dies war etwas mehr als im Vorquartal, aber deutlich weniger als im vierten Quartal 2021. Das Geldvermögen der nichtfinanziellen Unternehmen lag zum Ende des zweiten Quartals 2022 bei 6.097 Milliarden Euro und somit 26 Milliarden Euro niedriger als noch im Vorquartal. Dies war der erste Rückgang seit dem ersten Quartal 2020. Transaktionen erhöhten das Geldvermögen zwar um 36 Milliarden Euro. Wie bei den privaten Haushalten wurden diese aber von den spürbaren Bewertungsverlusten mehr als ausgeglichen, insbesondere bei den Aktien und Anteilsrechten (97 Milliarden Euro). (DFPA/mb1)

Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Zentrales Geschäftsfeld ist die Geldpolitik des Eurosystems. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Finanz- und Währungssystem, die Bankenaufsicht, der unbare Zahlungsverkehr sowie das Bargeld.

www.bundesbank.de

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