Geringes Produktangebot auf dem Hamburger Investmentmarkt
Der Hamburger Investmentmarkt kommt in den ersten drei Quartalen auf ein Transaktionsvolumen von gut 2,1 Milliarden Euro, womit der Vorjahreswert um 44 Prozent verfehlt und das schwächste Ergebnis der vergangenen acht Jahre erzielt wurde. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Mit einem Gesamtumsatz von rund 1,1 Milliarden Euro setzen sich Büroimmobilien an die Spitze der Umsatzverteilung nach Assetklassen. Mit gut 520 Millionen Euro markieren Logistikimmobilien einen neuen Rekord und erreichen einen Ergebnisbeitrag von knapp einem Viertel. Einzelhandelsimmobilien (zwölf Prozent) und vor allem Hotels (ein Prozent) erzielen hingegen unterdurchschnittliche Ergebnisse.
Während die Citylagen im Vorjahreszeitraum mit einem Umsatzanteil von 44 Prozent die Nase vorn hatten, sind es jetzt nur noch 16 Prozent, was BNPPRE als weiterer Beleg für den Angebotsmangel im Core-Segment wertet. Aufgrund zahlreicher Logistik- aber auch einiger Bürotransaktionen entfällt fast die Hälfte des Gesamtumsatzes auf die Nebenlagen. Auch die Cityrandlagen können ihren Marktanteil ausbauen und landen mit gut 27 Prozent auf dem zweiten Platz. Die Peripherie erzielt wie im Vorjahreszeitraum einen einstelligen Umsatzanteil (sieben Prozent).
Mit über 20 Transaktionen in verschiedenen Assetklassen und einem Gesamtvolumen von fast einer Milliarde Euro waren Spezialfonds die stärkste Käufergruppe, die damit 46 Prozent des Gesamtumsatzes auf sich vereinen. Auf Platz zwei folgen Projektentwickler, die mit 20 Prozent den höchsten Marktanteil seit 2004 erreichen. Neben einigen Entwicklungsgrundstücken sichern sie sich mehrere ältere Büroimmobilien zum Zweck der Repositionierung am Markt. Das Führungstrio wird durch offene Fonds (16 Prozent) komplettiert, die sich vor Family Offices (vier Prozent), Investment/Asset Manager (vier Prozent), Versicherungen (drei Prozent) und Staatsfonds (drei Prozent) platzieren.
Die Netto-Spitzenrendite im Bürosegment sank im dritten Quartal um weitere fünf Basispunkte auf 2,55 Prozent, womit Hamburg nur noch geringfügig höher rentiert als Berlin (2,40 Prozent) und München (2,50 Prozent). Noch stärker fällt der Renditerückgang im Logistiksektor aus, wo die Netto-Spitzenrendite um 15 Basispunkte auf 3,20 Prozent nachgibt. Geschäftshäuser in Top-Lage rentieren weiterhin stabil mit 3,00 Prozent.
„Da die Nachfrage nach Gewerbeimmobilen ungebrochen hoch ist und es weiterhin an adäquaten Anlagealternativen mangelt, ist ein deutlich dynamischeres Schlussquartal durchaus wahrscheinlich, sodass ein Gesamtumsatz jenseits der Drei-Milliarden-Euro-Marke noch im Bereich des Möglichen liegt“, fasst Heiko Fischer, Geschäftsführer bei BNPPRE und Hamburger Niederlassungsleiter. die Aussichten zusammen. (DFPA/JF1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.