Gewerbeimmobilien: Bei grenzüberschreitenden Kaufaktivitäten fällt Deutschland zurück
Die deutsche Kauflust in anderen Ländern ist im Bereich Gewerbeimmobilien in den ersten drei Monaten 2017 im Jahresvergleich zurückgegangen. Mit 2,8 Milliarden US-Dollar waren es 32 Prozent weniger als vor einem Jahr. Damit rutschte Deutschland bei den grenzüberschreitenden gewerblichen Immobilientransaktionen von Platz 1 auf Platz 5.
„Eine Momentaufnahme freilich, deren zugrunde liegenden Daten in den nächsten Quartalen wieder ganz anders aussehen können“, so Hela Hinrichs, EMEA Research JLL. Die größte grenzüberschreitende Transaktion von deutschen Anlegern fand in der Tschechischen Republik statt. Rockspring und ECE haben das Shopping Center Olympia in Brno für einen mittleren dreistelligen Millionen-US-Dollar Betrag an die Deutsche EuroShop verkauft.
Das meiste Kapital außerhalb ihres Landes legten britische Investoren an. Mit 4,3 Milliarden US-Dollar waren es 52 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese grenzüberschreitenden Kapitalströme Großbritanniens waren überwiegend intra-regional (3,6 Milliarden US-Dollar), nur 17 Prozent hatten Märkte in Asien oder in der Region Amerika als Ziel. Gepusht wurde das Ergebnis durch große Shopping Center-Akquisitionen in Madrid, Helsinki und Las Vegas. In dieses Segment floss doppelt so viel Kapital aus UK (2,1 Milliarden US-Dollar) wie durch die zweitplatzierten Anleger aus Deutschland (1,1 Milliarden US-Dollar).
Einer der größten Quartals-Zuwächse grenzüberschreitender Käufe war bei Anlegern aus Hongkong zu beobachten, die annähernd vier Milliarden US-Dollar investierten (erstes Quartal 2016: 842 Millionen US-Dollar), das meiste Kapital ging nach Europa mit Fokus auf UK. Singapur reichten zwei Mega-Büroimmobilien-Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von über 800 Millionen US-Dollar – fast ihre gesamte Investitionstätigkeit in Asien - um auf Platz 3 vorzurücken. Mit Frankreich schaffte es nur noch eine weitere europäische Nation unter die Top 10 grenzüberscheitender Kapitalanleger.
Als einzige grenzüberschreitende Einzel-Transaktion über eine Milliarde US-Dollar war der Verkauf des „Leadenhall Gebäudes“ in London, aufgrund seiner außergewöhnlichen Form auch als „Cheese Grater“ (Käsereibe) bekannt, einer der größten Deals des Quartals. Vier der fünf größten grenzüberschreitenden Transkationen mit inter-regionalem Kapital machen deutlich, dass Investoren für das richtige Produkt geografische Lagen außerhalb ihrer Region in Erwägung ziehen und realisieren. Käufer aus der asiatisch-pazifischen Region dominierten hierbei, drei der fünf größten grenzüberschreitenden Transkationen wurden von Investoren aus dieser Region getätigt.
Die größte grenzüberschreitende Transaktion in Deutschland war der Verkauf eines Logistikimmobilien-Portfolios von Hansteen. Vom Gesamtpaket entfielen rund 100 Objekte mit rund 1,5 Millionen Quadratmetern und knapp über eine Milliarde US-Dollar an ein Konsortium aus Briten und US-amerikanischen Investoren.
Quelle: Pressemitteilung JLL
Jones Lang LaSalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an. (mb1)