Gewerbeimmobilien: Spitzenergebnis auf dem Münchner Investmentmarkt
Im Jahr 2018 stieg das Transaktionsvolumen der auf dem Münchner Markt gehandelten Gewerbeimmobilien um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 6,5 Milliarden Euro. Das vierte Quartal steuerte mit einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro den größten Anteil bei, meldet der Immobiliendienstleister Colliers International. Der Aufwärtstrend auf dem Münchner Markt halte inzwischen seit dem Jahr 2010 an, und es deute sich eine Fortführung des Trends im Jahr 2019 an. Die weiterhin hohe Nachfrage wird dabei durch eine immer heterogenere Produktpalette bedient werden, zudem ist auch der deutliche Anstieg der Kapitalwerte wesentlicher Treiber des Volumenanstiegs.
Mit knapp 4,2 Milliarden Euro entfällt der Großteil des Transaktionsvolumens auf Büroimmobilien. Gewerbliche Grundstücke folgen mit einem Volumen von 814 Millionen Euro auf dem zweiten Platz – der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Gemischt genutzte Immobilienverkäufe summierten sich auf 650 Millionen Euro. Es folgen Hotels (550 Millionen Euro) und Industrie- und Logistikimmobilien (230 Millionen Euro).
Asset Manager investierten in München mehr als 1,3 Milliarden Euro für nationale und internationale Kapitalgeber. Als Folge der großvolumigen Grundstücksverkäufe rangierten Projektentwickler mit einem Ankaufsvolumen von ebenfalls mehr als einer Milliarde Euro auf dem zweiten Platz. Deutlich dahinter liegen Privatinvestoren (692 Millionen Euro) sowie offene Immobilienfonds und Spezialfonds mit 656 Millionen Euro. Insbesondere die zuletzt genannte Investorengruppe war in den vergangenen Jahren stets die aktivste Käufergruppe, steht in Folge der nochmaligen Renditekompression jedoch auch sehr stark unter Druck, da passende Kaufgelegenheiten in München für viele Fondsvehikel inzwischen zu teuer sind.
Etwa 38 Prozent des auf dem Münchner Markt investierten Kapitals stammte aus dem Ausland. Der meiste Umsatz kam aus den USA (807 Millionen Euro) gefolgt von Großbritannien (430 Millionen Euro).
Die Spitzenrendite für Büroimmobilien in München hat abermals nachgegeben und lag am Ende des Jahres bei 3,00 Prozent und damit 20 Basispunkte unter dem Vorjahresniveau. Auch für andere Assetklassen sind die Renditen weiter gesunken. Die derzeitige Spitzenrendite von 4,50 Prozent bei Industrie- und Logistikimmobilien bedeutet einen Rückgang von 15 Basispunkten im Vergleich zum Vorjahr. Es sei davon auszugehen, dass die Talsohle bei der Spitzenrendite erreicht ist, wenngleich abseits der Core-Lagen in einzelnen Stadtteillagen und dem Umland die Renditen noch weiter sinken dürften.
Laut Colliers spreche viel dafür, dass der Münchner Markt auch im Jahr 2019 auf den Einkaufslisten von Investoren weit oben steht. Im ersten Quartal werden weitere großvolumige Transaktionen erwartet, und auch für die Folgequartale kündigen sich bereits Verkäufe an. München steht weiterhin auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament mit einer vielfältigen Branchenstruktur, so dass auch in diesem Jahr mit einem Transaktionsvolumen von mehr als sechs Milliarden Euro zu rechnen ist. Inwieweit sich die Absenkung der Wachstumsprognosen für Deutschland und die Eurozone in Folge der Sorge um eine abflauende Weltkonjunktur, weiterer Handelsstreits und des nahenden Brexits auf den Investmentmarkt auswirken, bleibt abzuwarten.
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (JF1)