Gewerbliche Immobilienfinanzierung: Neugeschäftsvolumen gestiegen
Trotz eines schwächeren Investmentmarktes hat sich in Deutschland das Neugeschäftsvolumen für die gewerbliche Immobilienfinanzierung im ersten Halbjahr erhöht: im Jahresvergleich legte es um elf Prozent auf 22,8 Milliarden Euro zu, so ergibt der „Neugeschäftsreport“ des Immobiliendienstleisters JLL.
„Wir sehen dies als Nachlaufeffekt zum investiven Rekordergebnis im gewerblichen Immobilienbereich des letzten Jahres. Dies entspricht der wahrnehmbaren Strategie insbesondere institutioneller Investoren, die Refinanzierung einer Investition erst zeitlich versetzt nach einer vollständigen Kaufpreisbelegung durch Eigenkapital vorzunehmen“, sagt Markus Kreuter, Team Leader Debt Advisory JLL Germany. Zur qualitativen Beurteilung der Immobilienfinanzierung hat JLL sowohl die tatsächlich realisierten Neugeschäftszahlen auch Planzahlen für die Neugeschäftsvergabe sowie Kreditbestände analysiert. Dabei machen die im Report analysierten 14 Banken mit Neugeschäft knapp 70 Prozent des Neugeschäftsvolumens im deutschen Markt aus.
Im Gegensatz zur ersten Jahreshälfte 2015 haben bis dato zwei Institute die Drei-Milliarden-Marke überschritten: Die HypoVereinsbank - in deren Zahlen als Sondereffekt eine kurzfristige Brückenfinanzierung mit einem Volumen von rund 900 Millionen Euro enthalten ist – sowie die DG Hyp. Mit zusammen 6,8 Milliarden Euro kommen beide auf allein fast ein Drittel des gesamten Neugeschäfts in den ersten sechs Monaten.
Deutliche Steigerungen verzeichneten aber auch Institute mit geringeren Neugeschäftsvolumina. Die größten Wachstumsraten verbuchten Institute mit einem Neugeschäftsvolumen unter einer Milliarde Euro: die Aareal Bank mit einer Steigerung um 300 Prozent, und die Postbank mit einem Plus von 200 Prozent. Aber auch die Berliner Sparkasse erzielte ein deutliches Wachstum mit einer Steigerung um 85 Prozent.
Da das Neugeschäft größer war als die planmäßigen Kredittilgungen und Rückzahlungen, sind die Kreditbestände in den Büchern bei neun der 14 analysierten Banken angestiegen. Drei weisen reduzierte Kreditbücher auf. Über das größte Kreditbuch verfügt unverändert die Helaba: Im Jahresvergleich konnte sie das Volumen um fünf Prozent auf nunmehr 35,8 Milliarden Euro erhöhen. Die Aareal Bank liegt trotz Abbaus der Kreditbestände um acht Prozent (unter anderem im Wege des Abbaus nicht-strategischer Portfolien) weiterhin an zweiter Stelle mit 30,3 Milliarden Euro. Die DekaBank verzeichnete mit einem Anstieg um 21 Prozent den höchsten prozentualen Aufbau.
Quelle: Pressemitteilung JLL
JLL ist ein Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobilienbereich. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen an für Eigentümer, Nutzer und Investoren. JLL ist der Markenname und ein eingetragenes Markenzeichen von Jones Lang LaSalle Incorporated. (mb1)