„GfK Finanzmarktatlas 2015“ veröffentlicht
Das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK hat den „Finanzmarktatlas 2015“ mit 25 Variablen zum regionalen Versicherungs- und Anlageverhalten der Haushalte vorgelegt. Die regionalen Daten zum Finanzmarktpotenzial sollen Sparkassen wie großen Versicherungskonzernen objektive Messgrößen liefern, um ihre Zielgruppen regional gezielt anzusprechen und die Marktausschöpfung einzuschätzen. Ein Ergebnis der Studie: Aktien sind vor allem bei kaufkräftigen Großstädtern gefragt.
Der Anteil der Haushalte, die eine Haftpflichtversicherung, eine Hausratsversicherung oder eine Kraftfahrzeug (KFZ)-Haftpflichtversicherung besitzen, unterscheidet sich deutschlandweit nur geringfügig. Innerhalb der untersuchten 25 Finanz- und Versicherungsprodukte sind dies auch zugleich die Produkte mit der höchsten Reichweite, die also deutschlandweit in den meisten Haushalten abgeschlossen wurden. So haben mehr als 75 Prozent aller Haushalte eine Haftpflicht-, Hausrats- oder KFZ-Haftpflichtversicherung.
Am anderen Ende des Spektrums gibt es Finanzprodukte, mit denen wenige Haushalte ausgestattet sind. Nur etwa jeder neunte Haushalt legt sein Geld in Sparbriefen an, und weniger als zehn Prozent aller Haushalte verfügen über festverzinsliche Wertpapiere oder fondsgebundene Lebensversicherungen. Hier sind die regionalen Unterschiede laut GfK teils erheblich.
Eine Minderheit der Haushalte in Deutschland - etwa jeder sechste - besitzt ein Aktiendepot. Der Anteil schwankt allerdings regional stark. Während im Stadtkreis München, im Landkreis Starnberg und im Hochtaunuskreis der Anteil bei über 30 Prozent liegt, besitzt in einigen Landkreisen in Ostdeutschland nicht einmal jeder zehnte Haushalt ein Aktiendepot.
Simone Baecker-Neuchl, Leiterin der Abteilung „Market Data & Research“ von GfK im Bereich Geomarketing: „Indirekt spiegeln sich im Finanzvorsorgeverhalten auch die Einstellungen verschiedener Lebensstil-Typen: Beispielsweise ist der Anteil der Haushalte, die eine private Unfallversicherung abschließen, in Regionen mit hoher Kaufkraft geringer. Die Wohlhabenderen bewerten mögliche finanzielle Schäden durch einen Unfall eben gelassener.“
Quelle: Pressemitteilung GfK
Die GfK SE wurde 1934 als Gesellschaft für Konsumforschung gegründet und hat ihren Hauptsitz in Nürnberg. Neben dem Einkaufsverhalten untersucht das Unternehmen auch die Mediennutzung und die Meinungen der Verbraucher zu verschiedenen Themen. (TH1)