Gutachterausschüsse legen Immobilienmarktbericht vor
Im Jahr 2014 sind deutschlandweit rund 900.000 Immobilien im Wert von 191 Milliarden Euro verkauft worden. Das Investitionsvolumen hat damit den höchsten Stand seit 2007 erreicht. Das geht aus dem Immobilienmarktbericht 2015 der amtlichen Gutachterausschüsse in Deutschland hervor. Die Studie ist in enger Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) entstanden.
Die Studie belegt einen Anstieg der Investitionsvolumina für den Kauf von Immobilien zwischen 2009 und 2014 um etwa acht Prozent jährlich. Im Jahr 2014 entfielen 65 Prozent der Transaktionen auf Großstädte und städtische Kreise. Der Wohnungsmarkt dominierte mit 130 Milliarden Euro Kaufinvestitionen den Immobilienmarkt. Auf Eigenheime und Eigentumswohnungen entfielen 75 Prozent der am Wohnungsmarkt getätigten Investitionen.
Der Umsatz für Eigenheime stieg zwischen 2009 und 2014 um 5,5 Prozent jährlich. Die Kaufpreise von Eigenheimen legten im selben Zeitraum um 3,3 Prozent im Jahr zu. In den Großstädten war die Preisentwicklung von Eigenheimen bis 2009 nahezu konstant; im Beobachtungszeitraum stiegen die Preise um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr. Die höchsten durchschnittlichen Kaufpreise pro Quadratmeter Wohnfläche für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden 2014 in München (7.200 Euro), dem Landkreis Dachau (4.200 Euro) und Düsseldorf (4.000 Euro) erzielt. Sehr niedrige Wohnflächenpreise von 500 Euro pro Quadratmeter wurden etwa in den Landkreisen Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt), im Kyffhäuserkreis (Thüringen) oder Osterode am Harz (Niedersachsen) registriert. Die Preise für Eigenheimbauplätze steigen von 2009 bis 2014 um jährlich zwei Prozent.
Auch der Umsatz für Eigentumswohnungen verzeichnete seit 2009 einen kräftigen Zuwachs mit einem jährlichen Plus von 10,3 Prozent. Eigentumswohnungen wurden zwischen 2009 und 2014 jährlich um durchschnittlich 2,7 Prozent teurer. In den oberen Preiskategorien legten die Preise um sechs Prozent pro Jahr zu, bei den günstigen Wohnungen blieben sie stabil bis leicht rückläufig. Die höchsten durchschnittlichen Kaufpreise pro Quadratmeter Wohnfläche für Eigentumswohnungen wurden im vergangenen Jahr in München (4.200 Euro), auf Sylt (3.950 Euro), in Starnberg (3.850 Euro) und auf den ostfriesischen Inseln (3.450 Euro) erzielt.
Die Preise für Agrarflächen steigen zwischen 2009 und 2014 jährlich um etwa zwölf Prozent. Das Preisniveau ist sehr unterschiedlich. In den westlichen und nördlichen Bundesländern kostete im Jahr 2014 der Quadratmeter Ackerfläche rund 3,30 Euro, in den östlichen Ländern lag der Quadratmeterpreis bei etwa einem Euro. In den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wurden die größten Grundstücksflächenumsätze registriert. Die Gutachterausschüsse erwarten, dass die Preise für Agrarland weniger stark steigen werden.
Quelle: Pressemitteilung Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.
Die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte sind neutrale und unabhängige Kollegialgremien und Behörden im Sinne des Verwaltungsverfahrensgesetzes. Die Zuständigkeitsbereiche der Gutachterausschüsse werden von den Landesregierungen festgelegt. Die Mitglieder des Gutachterausschusses werden von der öffentlichen Verwaltung bestellt. (AZ)