Helaba: Makroumfeld für Rohstoffe fällt günstiger aus
Die führenden Rohstoffindizes wiesen zuletzt eine nachlassende Dynamik auf. Sie konnten einmal mehr den seit Mitte 2016 bestehenden Seitwärtskanal nicht nach oben verlassen. Das meldet die Landesbank Helaba in ihrem aktuellen „Rohstoffreport“. Das Makroumfeld für Rohstoffe dürfte allerdings in den kommenden Monaten insgesamt erst einmal günstiger ausfallen. So könnte die Erholung der Stimmung im verarbeitenden Gewerbe eine gewisse Nachfragebelebung auslösen.
Die Wachstumsrisiken seien zwar weiterhin nicht gering, dennoch streben die Einkaufsmanagerindizes in den Schlüsselregionen inzwischen allesamt in Richtung Norden. Eine zunehmende Ernüchterung über die tatsächliche Reichweite der „Trumponomics“ dürfte dabei eher zuträglich sein. Nicht zuletzt werde wohl der US-Dollar die Rohstoffpreise weniger stark belasten. Somit müsste auch die Investmentnachfrage vorerst stabil bleiben. Als Risiko bleiben allerdings unerwartete Reaktionen der US-Notenbank Fed auf die Politik des neuen US-Präsidenten und seitens Pekings auf die Kapitalflucht aus China. Schließlich befänden sich die meisten Rohstoffe auf der physischen Ebene eher noch in Käufermärkten, auch wenn auf der Angebotsseite hinsichtlich der Konsolidierung Fortschritte zu verzeichnen seien.
In Bezug auf das Segment Edelmetalle habe sich die Wahrnehmung der „Trumponomics“ in den vergangenen Wochen verändert. Inzwischen werden mögliche Risiken der neuen Wirtschafts- und Sicherheitspolitik nicht mehr völlig ausgeblendet. Insbesondere in Europa haben vor diesem Hintergrund die Goldkäufe wieder spürbar zugenommen. Viele Finanzinvestoren seien mit Blick auf die Absicherung gegen global weiter zunehmende Risiken wahrscheinlich in Gold noch unterinvestiert. US-Zins- und Dollarkurserwartungen sowie politische Eingriffe in Indien dürften die Notierungen nur temporär bremsen.
Quelle: Helaba Rohstoffreport
Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba), eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main und Erfurt, ist in den Geschäftsfeldern Sparkassenverbundbank, Förderbank und Geschäftsbank tätig. (mb1)