High Yield stellt ein Bewertungsproblem dar
Hochzinsanleihen befinden sich weiterhin im Zentrum eines Bewertungsproblems. Die Fundamentaldaten bleiben jedoch vorerst relativ robust, meint Thomas Hanson, Head of Europe High Yield bei Aegon Asset Management.
Die Fundamentaldaten von High Yields zeigten sich in letzter Zeit sehr solide, auch wenn eine gewisse Verschlechterung im Randbereich zu beobachten ist. Die Hochzinsanleihen wurden in den letzten Jahren recht gut gemanagt, und die Gesamtkreditqualität ist sicherlich höher als in der Vergangenheit. Ausgehend von einem so niedrigen Niveau werden die Ausfälle fast zwangsläufig zunehmen.
Die Bewertungen geben derzeit ein recht schwieriges Bild ab. Auf der einen Seite sind die Renditen sehr attraktiv. Die effektive Rendite auf dem globalen High Yield Markt liegt bei etwa 9,0 Prozent Betrachtet man die historischen Höchststände der Renditen, so gab es nicht viele Gelegenheiten, auf diesem Niveau in den Markt einzusteigen.
Andererseits sollten Anleger den Markt immer auch in Bezug auf die Spreads betrachten, denn die Spreads preisen das dem Markt innewohnende Kreditrisiko ein. Das Ergebnis ist ein Bewertungsproblem: attraktive Renditen, aber Spreads, die derzeit nur ungefähr dem fairen Wert entsprechen, selbst nach dem jüngsten Anstieg. Vor diesem Hintergrund sollten sich die Anleger auf das qualitativ hochwertigere Ende des High Yield Marktes konzentrieren, auch wenn die Ausfallquoten im Vergleich zur Vergangenheit relativ niedrig bleiben. (DFPA/abg)
Aegon Asset Management ist der Vermögensverwaltungszweig des niederländischen Versicherungskonzerns Aegon. Er beschäftigt 1.200 Mitarbeiter weltweit und verwaltet in den Anlageklassen Fixed Income, Real Assets, Equities und Multi-Asset & Solutions ein Vermögen in Höhe von 292 Milliarden Euro für Pensionspläne, öffentliche Fonds, Versicherungsgesellschaften, Banken, Vermögensverwalter, Family Offices und Stiftungen. (Stand: 31. Dezember 2022)