Holländer Minderhout kritisiert deutsche Altersvorsorge
Rogier Minderhout, ehemaliger Investmentbanker und holländischer Gründer der digitalen Rentenversicherung MyPension, stellt der Riester-Rente ein vernichtendes Urteil aus. „Die klassische Riester-Rente ist gescheitert!" Ein heute 30-jähriger Mann müsse über 90 Jahre alt werden, um seine eingezahlten Beiträge samt Zinsen zurückzubekommen. Damit sei die Riester-Rente ein Verlustgeschäft - vor allem für Geringverdiener und Personen, die längere Zeit arbeitslos waren. Minderhout: „Während die Finanz- und Versicherungswirtschaft von Provisionen profitiert, droht Millionen von Riester-Sparern die Altersarmut.“
Mittlerweile ruhe jeder fünfte der rund 16,5 Millionen Riester-Verträge. Viele Sparer zahlten nichts mehr ein, da sie die Beiträge nicht mehr aufbringen können. Doch selbst wer weiterhin zahlt, bekomme am Ende kaum etwas raus. „Es ist ein Skandal, wie die kleinen Sparer mit hohen Gebühren und Mini-Renditen um ihre Ersparnisse gebracht werden“, so Minderhout.
Im direkten Vergleich werde die schlechte Performance der Riester-Rente deutlich: Eine 30-jährige Person mit zwei Kindern, die monatlich 77 Euro „riestert“ und dazu eine staatliche Förderung von 63 Euro erhält, besitzt beim Renteneintritt ein angespartes Vermögen von 78.580 Euro. Im gleichen Zeitraum würde ein monatlicher Sparbetrag von 77 Euro bei MyPension eine Auszahlung von 99.030 Euro ergeben.
Noch auffälliger sei der Unterschied bei einem Sparer ohne Kinder, da diese nur eine geringe staatliche Förderung beim Abschluss eines Riester-Vertrags erhalten. Neben den niedrigen Gebühren sei es die Geldanlagepolitik von MyPension, die langfristig zu höheren Auszahlungen führe: Das Geld wird in ETF investiert.
Quelle: Pressemitteilung MyPension
Die MyPension Altersvorsorge GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein InsurTech, das eine vollständig digitalisierte Altersvorsorge mit einer wissenschaftlich optimierten Anlagestrategie anbietet. MyPension wurde im Juli 2016 gegründet. (mb1)