Hotelmarkt Hamburg auf Expansionskurs
Die Gästezahl erreichte in der Freien und Hansestadt Hamburg im vergangenen Jahr mit nahezu 6,3 Millionen einen neuen Spitzenwert. Auch bei den Übernachtungen kletterten die Zahlen auf zuletzt gut 12,6 Millionen und sind damit seit 2010 um über 42 Prozent angestiegen. Die Zahl der Hotels und Beherbergungsstätten erhöhte sich seitdem um elf Prozent auf insgesamt 352 und die Bettenanzahl um gut 27 Prozent auf über 57.000. Dies ergibt der „City Report Hotelmarkt Hamburg“ vom Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Entscheidend zu dieser Entwicklung hat sicherlich die Expansion der Budget- und Economy-Hotellerie beigetragen; annähernd jedes dritte Bett befindet sich in einem markengebundenen Objekt dieser Kategorie“, betont Alexander Trobitz, Head of Hotel Services der BNPPRE. Ein Ende der sehr guten Entwicklung zeichne sich nicht ab: Aktuell sind 27 neue Häuser mit über 5.000 Zimmern bei einer Fertigstellung bis Ende 2018 geplant beziehungsweise im Bau, womit die Stadt im bundesweiten Trend liegt. Wie in ganz Deutschland dominieren die Mid- und Upscale-Sternehäuser: Jeweils rund 42 Prozent der klassifizierten Hotels sind dem 3-Sterne- und dem 4–5-Sterne-Segment zuzuordnen.
Ein weiterer Trend sind individualisierte Konzepte, mit denen versucht wird, dem veränderten Nachfrageverhalten der Touristen nach Erlebnisgewinn und dem gewissen Etwas zu entsprechen. Vor allem die Budget-Hotellerie entwickelte in den vergangenen Jahren moderne, individualisierte Konzepte mit denen sie neue, breitere Zielgruppen erschließen konnte. Aber auch Traditionshäuser, wie das Vier Jahreszeiten oder das Hotel Atlantic, wurden umfangreich renoviert. Im Upscale-Segment vollzog der weltgrößte Hotelbetreiber Hilton umfangreiche Umbauten des zuvor von Maritim geführten Reichshof und eröffnete im vergangenen Jahr das Haus unter seiner Marke Curio.
Mit einem Investmentumsatz von rund 536 Millionen Euro übertraf der Hamburger Hotelmarkt 2015 das Rekordergebnis des Vorjahres um 65 Prozent und setzt eine neue Höchstmarke, so BNPPRE. Seit 2012 sei ein kontinuierlicher und deutlicher Anstieg des Transaktionsvolumens zu beobachten. Im ersten Halbjahr 2016 habe sich diese Entwicklung mit einem Ergebnis von über 188 Millionen Euro spürbar über dem langjährigen Durchschnitt fortgesetzt. Ausschlaggebend für diesen dynamischen Anstieg sind BNPPRE zufolge mehrere Gründe. Einerseits die positive Gästeentwicklung und Hotelperformance, die zu mehr Bautätigkeit und damit zu mehr Investmentprodukt geführt habe. Zum anderen zeige ein immer größerer Investorenkreis Interesse an Anlagen in dieser Assetklasse. Mit knapp 76 Prozent der Investitionen stammt der Hauptteil aus dem Inland, das übrige Viertel aus europäischen Nachbarländern.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von nahezu 20,3 Milliarden Euro. (JF1)