Immobilien-Investmentmarkt: Große Unterschiede bei den einzelnen Nutzungsarten

Trotz der Covid-19-Pandemie präsentierte sich der Immobilien-Investmentmarkt im Jahr 2020 robust. Zwar nahm das Gesamttransaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um knapp zwölf Prozent ab, doch die erreichten absolut rund 78,9 Milliarden Euro befinden sich auf einem historisch hohen Niveau. Das dürfte sich auch im laufenden Jahr fortsetzen, wie die Umfrage des Beratungsunternehmens EY (Ernst & Young) unter rund 200 Investoren für das „Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2021“ ergab. Ebenso klar ist aber auch: Die unterschiedlichen Nutzungsarten werden sich weniger gleichförmig entwickeln als zuvor. Während Einzelhandels- oder Hotelimmobilien vor großen Herausforderungen stehen, profitieren Wohn- und Logistikimmobilien.

Von der Pandemie unbeeindruckt oder sogar befördert präsentierte sich der bereits im Vorjahr sehr lebhafte Wohnportfoliotransaktionsmarkt. Er wuchs mit einem neuerlichen Plus von rund acht Prozent auf 20,3 Milliarden Euro nun schon das vierte Jahr in Folge. Und diese positive Entwicklung wird sich laut Umfrage wohl fortsetzen: Bei Wohnimmobilien rechnen lageabhängig bis zu 77 Prozent der Umfrageteilnehmer mit weiter steigenden Preisen. Auch abseits der Top-Lagen besteht nach Ansicht der Investoren Hoffnung auf eine anhaltende Preisdynamik. Sogar in der Peripherie erwarten immerhin 44 Prozent der Befragten steigende und 50 Prozent stabile Preise. Gleichzeitig rechnen etwa 93 Prozent der Investoren damit, dass die Anforderungen an Wohnimmobilien durch die vermehrte Homeoffice-Nutzung nicht geringer werden.

Wesentlich komplizierter stellt sich die Lage für das größte Segment am deutschen Immobilienmarkt dar: Büroimmobilien. Zwar rechnen 65 Prozent der Befragten mit überwiegend gleich bleibenden Preisen in 1a-Bürolagen, jedoch erwartet hier nur noch jeder fünfte steigende Preise. Bei Büroimmobilien in peripheren Lagen erwarten hingegen 77 Prozent der Umfrageteilnehmer Preisabschläge. Sowohl qualitativ als auch quantitativ stehen dem Büroflächenmarkt Veränderungen bevor. So sind 89 Prozent der Befragten der Meinung, dass sich das Büro vom reinen Arbeitsplatz zum Identifikations- und Interaktionstreffpunkt wandelt.

„Die Flexibilisierung der Arbeitsplatzmodelle bewirkt eine Abnahme des Büroflächenbedarfs bei gleichzeitig zunehmenden Qualitätsanforderungen. Eine ähnliche Entwicklung haben wir in den vergangenen Jahren bereits im Einzelhandelssegment gesehen“, sagt Christian Schulz-Wulkow, Leiter Real Estate, Hospitality & Construction Sector - Deutschland, Schweiz, Österreich - Managing Partner der Ernst & Young Real Estate.

Für das Logistikimmobiliensegment rechnen 72 Prozent der Befragten mit steigenden Preisen. Die Nutzungsart profitiert sogar von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, in der viele Konsumenten auf den Online-Handel ausweichen, dessen Rückgrat Logistikimmobilien bilden. So ergibt sich auch ein gegenteiliges Erwartungsbild für Einzelhandelsimmobilien (ohne Lebensmitteleinzelhandel). Durch die verordneten Schließungen der Händler leidet dieses Segment besonders unter gestundeten oder gar ausfallenden Mietzahlungen. Zwar ist der Trend hin zum Online-Einkauf nicht neu, durch die Pandemie wird er jedoch weiter befeuert und Nutzergewohnheiten verfestigen sich.

Trüb sind auch die Aussichten für Hotelimmobilien. Die überwiegende Mehrheit der Befragten geht für sämtliche Hotellagen von einem fallenden Preisniveau im Jahr 2021 aus. Die Gründe für dieses Szenario sind offenkundig: Städtetourismus, Geschäfts- und Urlaubsreisen - all das ist während der Pandemie nicht oder nur äußerst eingeschränkt möglich. „In dieser Diagnose liegt jedoch auch Grund zur Hoffnung. Die verheerenden Auswirkungen auf den Hotelimmobiliensektor sind fast ausschließlich auf die Pandemie zurückzuführen. Anders als bei Einzelhandelsimmobilien, die schon in den Jahren zuvor ein herausforderndes Umfeld erlebten, haben Hotelimmobilien das Potenzial für eine rasche Erholung. Einziger Wermutstropfen: Die positiven Erfahrungen mit Video-Calls während der Pandemie könnten die ein oder andere Geschäftsreise in Zukunft obsolet machen“, so EY. (DFPA/TH1)

Quelle: Pressemitteilung EY

Ernst & Young ist ein unter dem Kürzel EY global operierendes Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung, Risk Advisory, Financial Advisory sowie Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung und klassische Rechtsberatung.

www.ey.com

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