Immobilien-Investoren kalkulieren mit drei bis fünf Prozent Rendite
Eine aktuelle Umfrage von Union Investment unter 134 Immobilienunternehmen und institutionellen Immobilien-Investoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien hat ergeben, dass die Mehrheit der europäischen Immobilien-Investoren (55 Prozent) bei neuen Immobilien-Investments derzeit mit einer jährlichen Rendite von drei bis fünf Prozent kalkuliert.
25 Prozent davon kalkulieren mit einer Zielrendite von drei bis vier Prozent, 30 Prozent mit vier bis fünf Prozent pro Jahr. Ein Fünftel der Befragten (20 Prozent) setzen bei Neu-Investments eine jährliche Rendite von über 6 Prozent an.
„Die Preisfindungsphase auf den europäischen Immobilienmärkten ist nach wie vor in vollem Gange. Ob die kalkulierten Renditen auch so erzielt werden können, bleibt abzuwarten. Wir beobachten, dass die Preisvorstellungen von Verkäufern und Käufern meist noch nicht zueinander finden. Aus dem stark zurückgegangenen, fragmentierten Transaktionsgeschehen lässt sich aktuell keine klare Marktevidenz ableiten“, so Martin Schellein, Leiter Investment Management Europa bei Union Investment. Laut Studie geht die Mehrheit (60 Prozent) der europäischen Immobilien-Investoren derzeit davon aus, dass es noch länger als zwölf Monate dauert, bis sich die Transaktionsmärkte wieder beleben. 37 Prozent rechnen bereits innerhalb der kommenden zwölf Monaten mit einer deutlichen Belebung des Investmentmarkts.
Bei den selbstgesteckten Renditezielen der Immobilien-Portfolios europäischer Immobilien-Investoren zeigt sich kein klarer Trend: 31 Prozent der Befragten haben ihre Ziele nach unten angepasst, 26 Prozent nach oben. 39 Prozent haben ihre selbstgesteckten Renditeziele indes bis dato nicht geändert. Über die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer (60 Prozent) geben an, dass sie ihre selbstgesteckten Renditeziele in den kommenden drei Jahren dennoch nicht erreichen werden.
Je nach Land unterscheiden sich die Investmentstrategien allerdings deutlich. Während in Deutschland (55 Prozent der Befragten) und Frankreich (39 Prozent) in den kommenden zwölf Monaten stärker auf Verkäufe gesetzt wird, liegt in Großbritannien der Schwerpunkt der Investmentstrategie auf Abwarten und Halten (52 Prozent der Befragten). Nur 21 Prozent der befragten britischen Investoren setzen auf Verkäufe.
Die Stimmung an den europäischen Immobilienmärkten bleibt insgesamt gedämpft. Der von Union Investment in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ermittelte Immobilien-Investitionsklimaindex zeigt zudem ein recht uneinheitliches Bild: Während das Barometer in Deutschland um 2,4 auf 61,3 Punkte gestiegen ist, ging es in Frankreich und Großbritannien bergab. Am stärksten hat sich die Stimmung in Frankreich verschlechtert: Der Index sank im ersten Halbjahr 2023 um 2 auf 59,3 Punkte. In Großbritannien rutschte das Barometer nur um leichte 0,7 auf 59,6 Punkte. (DFPA/ljh1)
Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe.