Immobilienbericht Bayern: Steigende Mieten in allen Segmenten
Der bayerische Immobilienmarkt ist von einer lebhaften Nachfrage nach gewerblichen Objekten und Wohnimmobilien geprägt. Gründe dafür sind kontinuierlich steigende Einwohnerzahlen, eine wachsende Bürobeschäftigung und stark frequentierte Einkaufsmeilen. Das große Investoreninteresse dürfte auch 2016 anhalten. Die Mietdynamik wird angesichts des erreichten Niveaus aber nachlassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Immobilienbank DG HYP, die die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt Bayern in den Segmenten Handel, Büro und Wohnungsbau untersucht.
Neben der Landeshauptstadt München mit dem angrenzenden Landkreis wurde die Marktentwicklung in den Großstädten Nürnberg, Fürth, Erlangen, Ingolstadt, Regensburg und Augsburg analysiert. An den untersuchten Standorten leben rund 3,1 Millionen Menschen und damit etwa ein Viertel der bayerischen Bevölkerung.
Die Umsatzentwicklung im bayerischen Einzelhandel ist in den vergangenen fünf Jahren im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gestiegen. Die Flächennachfrage in guten Einzelhandelslagen sei nach wie vor groß. Damit gehe eine konstant steigende Spitzenmiete einher. Mit derzeit 335 Euro pro Quadratmeter ist die Landeshauptstadt München unverändert führend im bundesweiten Vergleich. In den bayerischen Oberzentren sind aktuell im Durchschnitt 108 Euro für einen Quadratmeter Einzelhandelsfläche zu zahlen. Spürbar höher ist die Miete in Nürnberg und Würzburg mit derzeit 145 Euro beziehungsweise 130 Euro pro Quadratmeter.
Nach der spürbaren Aufwärtsbewegung der vergangenen Jahre sei das Potenzial für weitere Mieterhöhungen geringer geworden. Außerdem stießen Investitionen in attraktiven Einzelhandelslagen auf großes Anlegerinteresse, was zu mehr Projektentwicklungen und somit zu einer wachsenden Verkaufsfläche führt. Insgesamt bleibe die Aussicht für den innerstädtischen Einzelhandel aber positiv. 2016 wird die Spitzenmiete laut DG Hyp in den Oberzentren sowie in München um durchschnittlich 1,6 Prozent steigen.
Die Bürospitzenmieten sind in den bayerischen Großstädten angesichts der steigenden Beschäftigtenzahl und des immer noch begrenzten Angebots an attraktiven Flächen in den vergangenen zehn Jahren gestiegen. Vor allem in München haben die Büromieten spürbar zugelegt. Ein homogenes Bild zeige sich bei der Mietdynamik der Oberzentren. In den meisten bayerischen Großstädten lag der Mietanstieg von 2004 bis 2014 zwischen 28 und 41 Prozent. Nur in Würzburg und Fürth ging es mit zehn beziehungsweise 14 Prozent langsamer bergauf.
Der steigende Wohnraumbedarf bei einem zugleich oft knappen Angebot hat die bayerischen Wohnungsmieten in den vergangenen zehn Jahren zwischen 30 und 50 Prozent spürbar steigen lassen. Im Durchschnitt muss heute für eine Neubauwohnung in den bayerischen Oberzentren zwischen 9 und 10,50 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gezahlt werden. Oberhalb dieser Marke liegen die drei dynamisch wachsenden und wirtschaftlich erfolgreichen Städte Erlangen, Ingolstadt und Regensburg. Nur in München fällt die Erstbezugsmiete mit durchschnittlich 15 Euro je Quadratmeter für eine Neubauwohnung noch höher aus.
Quelle: Pressemitteilung DG Hyp
DG Hyp ist eine Immobilienbank und Teil der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Kerngeschäftsfeld ist die gewerbliche Immobilienfinanzierung, die die DG Hyp mit Investoren sowie als Partner der 1.100 Volksbanken und Raiffeisenbanken betreibt. (mb1)