Ostdeutscher Immobilienmarkt im Aufschwung
Die Immobilienbank DG Hyp analysierte in einer Studie die Immobilienmarktsegmente Handel, Büro und Wohnen in der Hauptstadt Berlin sowie neun weiteren ostdeutschen Großstädten. Das Ergebnis: Die betrachteten Marktsegmente befinden sich generell im Aufwind. Dies gelte insbesondere für Berlin, Dresden und Leipzig als Zugpferde des ostdeutschen Immobilienmarkts. Aber auch Erfurt, Potsdam und Rostock florieren. Die Städte profitieren von einer soliden wirtschaftlichen Basis, einer wachsenden Beschäftigtenzahl sowie einem hohen Touristenaufkommen.
Insgesamt gelte: Nach dem Strukturwandel infolge der Wiedervereinigung habe sich die wirtschaftliche Lage in den ostdeutschen Großstädten spürbar verbessert. Die Beschäftigtenzahlen steigen und die Einwohnerzahlen der Großstädte wachsen mit zum Teil hohen Raten. Der Abstand zu Westdeutschland sei immer noch groß.
Die Stimmung im Einzelhandel könnte allerdings kaum besser sein: Für das vergleichsweise niedrige Mietniveau sei der überdurchschnittliche Verkaufsflächenbestand, dem das durchweg unterdurchschnittliche Einkommen der Bevölkerung gegenübersteht, mit verantwortlich. Deshalb wirke sich ein hohes Touristenaufkommen besonders positiv aus. Die Innenstädte werden zudem von der Vielzahl der in den 1990er Jahren errichteten peripheren Einkaufszentren belastet. In den Oberzentren liegt die durchschnittliche Spitzenmiete bei niedrigen 80 Euro je Quadratmeter. Ganz anders sehe es in Berlin mit fast 300 Euro aus.
Im Segment Büro stand nach der Wende dem wirtschaftlichen Niedergang ein Aufschwung im Bürobereich gegenüber, die Mieten sackten ab und der Leerstand erreichte zum Teil Werte von mehr als 20 Prozent. Seit zehn Jahren steige die Bürobeschäftigung aber wieder, während kaum noch Büroflächen gebaut werden. So konnte sich der Büromarkt insgesamt stabilisieren. Vor allem Berlin habe sich als gefragter Standort und als deutsches Gründerzentrum erfreulich entwickelt. DG Hyp prognostiziert in diesem Jahr für die Hauptstadt ein Plus von 2,5 Prozent.
Im Bereich Wohnen sei vor allem in Berlin, Potsdam, Dresden und Rostock das Wohnungsangebot knapp. In Chemnitz, Halle (Saale), Leipzig, Magdeburg und Schwerin sei der Wohnungsleerstand trotz des umfangreichen Rückbaus von Plattenbauwohnungen aber immer noch hoch. Deshalb sei die Spanne der Erstbezugsmiete sehr breit, sie reicht von unter sechs bis knapp über zehn Euro je Quadratmeter. In Berlin sind die Wohnungsmieten stark gestiegen, die Erstbezugsmiete sei mit knapp über elf Euro je Quadratmeter für einen Top-Standort aber noch relativ günstig.
Quelle: Pressemitteilung DG Hyp
DG Hyp ist eine Immobilienbank und Teil der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Kerngeschäftsfeld ist die gewerbliche Immobilienfinanzierung, die die DG Hyp mit Investoren sowie als Partner der 1.100 Volksbanken und Raiffeisenbanken betreibt. Der Fokus der Geschäftsaktivitäten liegt auf Objektfinanzierungen im deutschen Markt in den Immobiliensegmenten Büro, Wohnungsbau und Handel. (mb1)