Immobilienmarkt Polen als Investmentdestination
Polen etabliert sich weiter als Investmentdestination für Immobilieninvestoren. Dies gilt für das Bürosegment schon seit längerer Zeit, das Wohnsegment steht noch am Anfang dieser Entwicklung, hat jedoch großes Potenzial. Das sind die zentralen Ergebnisse der Online-Konferenz „Immobilienmarkt Polen – Chancen und Risiken für Investoren“, auf der Annika Steiner, Leitung Research bei Wüest Partner Deutschland, einen Überblick über den polnischen Büro- und Wohnimmobilienmarkt präsentierte.
Derzeit fehlen rund drei Millionen Wohnungen, doch der Wohnungsmarkt öffne sich für institutionelle Investoren und den professionellen Vermietungsmarkt. Dort könnten attraktive Renditen von bis zu 8,5 Prozent erzielt werden. Der Büromarkt hingegen sei bereits seit zehn Jahren bei internationalen institutionellen Investoren etabliert, trotzdem sei auch hier noch Wachstumspotential vorhanden. Zudem bieten polnische Büroobjekte im europäischen Vergleich noch hohe Renditeaussichten, bei westeuropäischem Standard der Objekte. Den Blick in die Praxis und die Darstellung von Trends lieferten die Investoren und Projektentwickler Martin Eberhardt (Geschäftsführer Bouwfonds IM Deutschland), Adam Swirski (Head of Resi 4 Rent, Griffin Real Estate), Nicholas Brinckmann (Geschäftsführer von Hansainvest Real Assets) und Maciej Müldner (Financial Director bei Skanska Property Poland).
Der polnische Wohnungsmarkt unterscheide sich stark vom deutschen Markt. Markant sei, dass sich mit 77 Prozent ein großer Anteil der Wohnungen in privatem Eigentum befindet. Circa 14 Millionen Wohnungen weist der polnische Wohnungsmarkt im Bestand auf. Jedoch: „Über die Hälfte des Bestands sind Plattenbauten aus der Zeit des Sozialismus und entsprechen nicht mehr den Anforderungen potentieller Mieter“, weiß Swirski. Derzeit fehlten rund drei Millionen Wohnungen. Zudem werde die Zahl der Haushalte bis 2030 weiter steigen. „Die Analyse der Entwicklung einzelner Provinzen zeigt deutlich, dass die Provinzen mit großen Städten wie Warschau, Krakau, Danzig und Posen positive Haushaltsentwicklungen sogar bis 2050 zu erwarten haben“, so Steiner weiter. Eberhardt bemerkt: „Für uns ist Polen zwar noch kein Kerninvestitionsland, der Markt gewinnt jedoch im Rahmen unserer paneuropäischen Investitionsstrategie in Wohnimmobilien an Bedeutung. Unser erstes Wohninvestment erfolgte in die Projektentwicklung „Pereca Street“ im Warschauer Stadtzentrum im Sommer 2016.“
Aufgrund des Wohnungsmangels hätten sich die Mieten im vergangenen Jahr in allen Größensegmenten und Städten deutlich positiv entwickelt. Hinsichtlich der Kauf- und Mietpreise liege Warschau mit Abstand an der Spitze. Ein Quadratmeter Eigentum kostet dort rund 3.800 Euro. Die Angebotsmieten variieren je nach Wohnungsgröße zwischen 10,20 Euro und 12,30 Euro je Quadratmeter. Im Vergleich zu anderen europäischen Städten weisen die polnischen Großstädte laut Analyse attraktive Mietrenditen auf, diese variieren zwischen 5,0 Prozent und 8,5 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Wüest & Partner
Wüest & Partner Deutschland wurde 2007 gegründet und verfügt über Standorte in Frankfurt am Main und Berlin. Das Unternehmen ist auf die Immobilienmarktanalyse sowie die strategische Beratung von Unternehmen, Investoren und vermögenden Privatkunden bei Transaktionen und Investments spezialisiert. (mb1)