Immobilienmarkt: Sorgt Corona für den Preiseinbruch?
In beziehungsweise nach Krisenzeiten haben sich Immobilien immer besser geschlagen als alle anderen Anlageformen. „Ich bin davon überzeugt, dass das auch jetzt so sein wird“, sagt Thomas Aigner, Geschäftsführer von Aigner Immobilien. Denn letztlich gebe es für Menschen, die Vermögen aufbauen oder investieren wollen, nur vier Möglichkeiten: Geld auf dem Konto behalten beziehungsweise in bestimmten Währungen zu sammeln, Investitionen in Gold, Aktien oder Immobilien. Gerade die letztgenannte Anlageform aber habe den Vorteil, dass sie zusätzlich einen Nutzwert aufweist. Und zwar einen ganz wichtigen: „Die Immobilien zahle auf das Grundbedürfnis eines jeden Menschen ein, ein Dach über dem Kopf zu haben“, sagt Aigner.
Da die Deutschen insgesamt betrachtet eine Menge Kapital in sogenannten Sichteinlagen (Sparbücher, Konten) und damit Liquidität hätten, liege die Investition in Immobilien nahe – gerade für risikoaverse Anleger. Die Deutschen gelten bei Finanzgeschäften laut Aigner eher als konservativ und besitzen im weltweiten Vergleich sehr wenig Aktien. Allerdings: Im europäischen Vergleich seien die Deutschen trotzdem Schlusslicht bei der Eigenheimquote, die bei 45 Prozent liegt. In der Bundeshauptstadt sogar nur bei 16 Prozent. Das könne sich durch die Krise jetzt ändern, wenngleich nicht eklatant, da Deutschland traditionell ein Mieterland sei.
Die entscheidende Frage laute an dieser Stelle natürlich: Inwieweit wirke sich die aktuelle Situation auf die Immobilienpreise aus? Das werde erst die Zeit zeigen, denn das hänge stark davon ab, wie schnell eine Konjunkturerholung eintritt. Ein wesentlicher Faktor sei zudem die Zinsentwicklung; gerade die vergangenen drei Wochen hätten gezeigt, wie stark die Finanzmärkte reagieren. Nach den Kursstürzen seien viele Investoren in sichere Staatsanleihen geflohen, was zur Folge hatte, dass die Renditen extrem sanken. Das wiederum habe Einfluss auf die Entwicklung der Bauzinsen. Für Kaufinteressenten und damit auch für Eigentümer sei das zumindest eine gute Nachricht. Es sei zu erwarten, dass selbst bei einem Anstieg die Zinsen auf absehbare Zeit auf einem niedrigen Niveau bleiben.
Dass Immobilienpreise flächendeckend fallen, glaubt Aigner derzeit nicht. Interessant werde jedoch der Blick in die Mikrolage: In Krisenzeiten, das zeige die Erfahrung, fallen Preise in weniger gefragten Lagen und stagnieren oder steigen bisweilen sogar in besonders guten und damit nachgefragten Lagen. In absoluten Top-Lagen werden laut Aigner mit Sicherheit noch Objekte mit extrem hohen Angebotspreisen gesehen werden – er geht davon aus, dass diese Preise nicht mehr in diesem Umfang realisiert werden können. Insbesondere in den vergangenen beiden Jahren habe es vor allem im Neubau exorbitante Steigerungen gegeben. Das werde sich nivellieren. Ein Problem sei jedoch der derzeit stagnierende Neubau. Durch die zum Teil empfindliche Störung von Lieferketten könne kein Material geliefert werden. Zudem fehle vielerorts das Personal – vor allem bei jenen Unternehmen, die Handwerker aus dem Ausland beschäftigen. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Aigner Immobilien
Die Aigner Immobilien GmbH ist ein Maklerunternehmen mit Sitz in München. An acht Standorten in München, Starnberg und Frankfurt am Main konzentrieren sich mehr als 130 Mitarbeiter auf den Verkauf und die Vermietung von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Das Dienstleistungsspektrum reicht von der klassischen Wohnimmobilienvermittlung über die Vermarktung von Investmentprojekten bis hin zum Vertrieb von Bauträgermaßnahmen.