Immobilienpreise steigen trotz Wirtschaftseinbruch um 3,6 Prozent

Seit 16 Jahren steigen die Immobilienpreise in Deutschland und auch der konjunkturelle Einbruch im vergangenen Jahr führt nur teilweise zu sinkenden Preisen. Allerdings schwächt sich das Wachstum bereits seit 2018 ab, im vergangenen Jahr besonders deutlich. Dies geht aus dem aktuellen „Bulwiengesa-Immobilienindex 2021“ hervor. Jan Finke, Projektleiter für den Immobilienindex beim Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Bulwiengesa: „Im Jahr 2020 waren viele gegenläufige Entwicklungen zu beobachten. Der große generelle Preiseinbruch blieb jedoch aus. Die Veränderungsraten des Immobilienindex sind vergleichbar mit denen der Jahre 2011 bis 2013, bleiben aber deutlich vor den Lehman-Jahren 2009/2010.“

Die Preise im Wohnungsmarkt steigen erneut deutlich an. Egal ob Kaufpreise für Reihenhäuser (plus 7,5 Prozent), Grundstückspreise für Einfamilienhäuser oder Neubau-Eigentumswohnungen (beide plus 5,8 Prozent). Dagegen ist der Mietanstieg bei Wohnungen im Neubau (plus 3,4 Prozent) und Bestand (plus 2,3 Prozent) im deutschen Durchschnitt vergleichsweise moderat.

Bei Büroimmobilien hat sich der Trend der vergangenen Jahre „Büro-Boom ohne Ende“ im Jahr 2020 deutlich verändert. Die Corona-Pandemie bedeutete für den Büroimmobilienmarkt zunächst abrupt: Homeoffice und Expansionsstopp. Die Büromieten in Citylagen gaben durchschnittlich erstmals seit 2009 um minus 0,8 Prozent leicht nach. Hauptfaktor dafür war die eingeschränkte Möglichkeit von Vor-Ort-Vermietungen und eine abwartende Haltung bei einigen Großnutzern – der Büroflächenumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um minus 28,3 Prozent. Zeitgleich ist der Büroflächenneuzugang um plus 22,7 Prozent gestiegen und weist den höchsten Wert seit dem Jahr 2003 auf. Beides trifft besonders die A- und B-Städte, in denen die Leerstände leicht steigen.

Andreas Schulten, Generalbevollmächtigter bei Bulwiengesa: „Wichtig ist die langfristige Einordnung dieser Zahlen: Die Flächenumsätze der A- und B-Märkte entsprechen derzeit in etwa immer noch dem 30-jährigen Mittelwert seit 1990, die Leerstandszahlen in A- und B-Städten liegen bei lediglich 40 Prozent des Krisenjahres 2010. Bislang hat sich der Büromarkt nur kräftig geschüttelt, in den Grundzügen ist er jedoch weitestgehend robust und ‚nicht gerührt‘.“

Die Lockdown-Phasen sorgen für Umsatzeinbrüche im Einzelhandel und in der Folge zu diversen Geschäftsaufgaben. Dabei hatte sich ein grundlegender Strukturwandel der Einzelhandelslandschaft bereits ohne Corona-Effekt in den Vorjahren angedeutet. Folglich fielen die Einzelhandelsmieten in 1a-Lagen bereits in den vergangenen beiden Jahren leicht, 2020 dann deutlich um minus 2,2 Prozent.

Dynamisch aufwärts im Bulwiengesa-Gewerbeindex verlaufen die Grundstückspreise mit einer Steigerung von plus 4,5 Prozent. Seit 2014 sind regelmäßig hohe Steigerungsraten zwischen plus 4,0 Prozent und plus 8,7 Prozent festzustellen. Die hohe Nachfrage nach Gewerbegrundstücken begründet sich in der unverändert hohen Immobilieninvestment-Nachfrage, wie auch in der spezifischen Nachfrage nach Logistikimmobilien.

Laut Bulwiengesa-Studie kristallisieren sich in der Immobilienwirtschaft die Segmente Wohnen und Logistik als die stabil wachsenden Märkte heraus. Auch in den kommenden Jahren werden die Segmente Wohnen, Büro und Logistik für Anleger und Investoren risikoärmer sein als das Hotelsegment oder der stationäre Einzelhandel. Neben dem weitgehend stabil verlaufenden Einzelhandel mit Waren des täglichen Bedarfs sind Mixed-Use-Immobilien laut Bulwiengesa der Schlüssel für einen gewerblichen Immobilienmarkt mit neuen Wachstumsaussichten. (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Bulwiengesa

Die Bulwiengesa AG ist ein unabhängiges Marktforschungs- und Beratungsunternehmen in den Themenfeldern Immobilien sowie Standort- und Regionalanalyse. Es beschäftigt 80 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, München, Hamburg und Frankfurt am Main.

www.bulwiengesa.de

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