Immobilienpreise vor Corona: Kontinuierliche Verteuerung im Süden
Wie sich die Corona-Krise auf den Immobilienmarkt auswirken wird, ist zurzeit noch schwer einzuschätzen. Je nach wirtschaftlicher Stabilität werde es regionale Unterschiede geben und eine Verlangsamung sei sehr wahrscheinlich. Roland Lenz, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Stuttgart, sieht im Moment noch keinen deutlichen Nachfragerückgang. Je nachdem, wie lange die Situation anhält und wie sie sich weiterentwickelt, werden die Auswirkungen auf den Markt aber zumindest temporär spürbar werden. Die Immobilienpreise im vierten Quartal sind davon selbstredend noch nicht betroffen: In allen drei Metropolregionen steigen die Preise für Wohnungen und Häuser kontinuierlich, so das Ergebnis der Datenanalyse „Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region Süd 4. Quartal 2019“.
„Zuletzt haben wir eine abgeschwächte Dynamik auf dem Stuttgarter Immobilienmarkt gesehen – aus einem einfachen Grund: Es stehen kaum mehr Immobilien zum Verkauf. Das wird sich in der jetzigen Lage eher noch verstärken“, so Lenz.
Im vierten Quartal 2019 verteuerten sich Immobilien in Stuttgart um rund 2,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dabei nimmt die Dynamik bei Ein- und Zweifamilienhäusern zu, zuvor waren die Preise minimal gesunken. Im Jahresvergleich legen Wohnungen um knapp elf Prozent zu – diese Steigerung ist mit dem Münchner Immobilienmarkt zu vergleichen.
Eine kontinuierliche Zunahme der Immobilienpreise verzeichnet Frankfurt: Das Quartalsplus von 1,5 Prozent bei Häusern und 2,8 Prozent bei Eigentumswohnungen entspricht dem zuletzt erfassten Entwicklungsniveau. Frankfurt ist die einzige der drei südlichen Metropolregionen, bei denen die Preissteigerungen im Vergleich zu Vorjahresquartal bei beiden Immobilienarten unter zehn Prozent liegen: Für Häuser müssen Käufer und Bauherren 5,5 Prozent mehr zahlen als Ende 2018, für Wohnungen rund neun Prozent.
Die Tatsache, dass die Preise in und um München verhältnismäßig moderat steigen – im Quartalsvergleich plus rund 1,5 Prozent bei Wohnungen und plus 1,8 Prozent bei Häusern, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Immobilien in München sehr viel Geld kosten. Für eine Wohnung zahlen Münchner im Schnitt 7.406 Euro pro Quadratmeter – das ist fast doppelt so viel wie in Frankfurt (3.708 Euro pro Quadratmeter) oder Stuttgart (3.750 Euro pro Quadratmeter). Auch für Häuser werden deutschlandweit die höchsten Quadratmeterpreise gezahlt: 5.583 Euro pro Quadratmeter, über 2.000 Euro pro Quadratmeter mehr als in Stuttgart (3.488 Euro pro Quadratmeter). Platz drei bei den Medianpreisen belegt Berlin mit 3.000 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Hamburg (2.970 Euro pro Quadratmeter). (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
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