Immobiliensektor weiter attraktiv für Anleger
Die Börsen reagieren zum Teil überempfindlich auf Zinsanstiege, schreibt der Vermögensverwalter DJE Kapital in einem Marktkommentar. Nach den jüngst gestiegen Zinsen sind deutsche Wohnimmobilien-Aktien gefallen und notieren aktuell teilweise unter ihrem Buchwert (Nettovermögenswert). Auf Grund der anhaltenden Wohnungsknappheit in Deutschland sei es allerdings unwahrscheinlich, dass die Kaufpreise in naher Zukunft fallen. Dieses Umfeld biete aktuell Einstiegsgelegenheiten, urteilen die Experten. Ergänzend heißt es, dass die Gewinn- und Dividendenperspektiven unverändert gut seien. Solange die Zinsen nicht spürbar steigen, dürften die Immobilienpreise nicht fallen. Im Rahmen des Mietpreiswachstums könnten sie sogar moderat steigen, heißt es. DJE Kapital ist weiterhin in Immobilien investiert.
Hagen Ernst, stellvertretender Leiter des Bereichs Research & Portfoliomanagement bei der DJE Kapital, weist darauf hin, dass in Metropolen wie New York die Mietrenditen mittlerweile niedriger wären als die Zinskosten. Das sei eher besorgniserregend und spreche für eine Blasenbildung.
Wohnungsknappheit und das anhaltend niedrige Zinsniveau seien hierzulande die Hauptreiber für steigende Preise bei Wohnimmobilien. Besonders ausgeprägt sei die Wohnungsknappheit in Frankfurt – die sich durch Zuzug aufgrund des Brexits noch einmal verschärfen könne. Ernst verweist auf die Zahl der Neubaugenehmigungen. Diese seien laut Statistischem Bundesamt in der Zeit von Januar bis November 2017 um 7,8 Prozent auf 313.658 gefallen. Das dürfte kaum ausreichen, um dem Bedarf durch Zuzug gerecht zu werden, kommentiert der Experte. So wurden im Rekordjahr 2015 1,1 Millionen Zugezogene in Deutschland verzeichnet, 2016 waren es 750.000 Menschen. Die Zahlen für 2017 liegen aktuell noch nicht vor, dürften sich aber auf anhaltend hohem Niveau bewegen, heißt es im Marktkommentar. Die Wohnungsknappheit könne somit aktuell nicht gelöst werden.
Quelle: Marktkommentar DJE Kapital
Die DJE Kapital AG ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz Pullach bei München. Das Unternehmen verwaltet rund zwölf Milliarden Euro (Stand: 31.Januar 2018) in den Bereichen individuelle Vermögensverwaltung, institutionelles Asset Management sowie Publikumsfonds. (TS1)