Indikator "Victor Prime Office" verlangsamt sich zu Jahresbeginn
Im ersten Quartal 2018 zeigt der „Victor Prime Office Indikator“ von JLL zwar erneut ein Wachstum, mit plus 1,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal (viertes Quartal 2017: plus 4,1 Prozent) hat sich der Zuwachs aber deutlich verlangsamt. Der Indikator, der die Wertentwicklung in den fünf wichtigsten Büromärkte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München analysiert, notiert damit bei einem neuen Höchststand von 183,9 Punkten. Vorwiegend der Vermietungsmarkt gibt über steigende Marktmieten und Leerstandsreduktion Impulse. Überdurchschnittlich performt nur München. Die bayerische Immobilienhochburg profitierte neben steigenden Marktmieten von einer weiteren Absenkung der Spitzenrendite.
Ralf Kemper, Head of Valuation & Transaction Advisory JLL Germany: „Die verlangsamte Preisentwicklung basiert auf dem Ausbleiben von weiteren Renditesprüngen. Spitzenrenditen bewegen sich mittlerweile zwischen 2,9 Prozent in Berlin und 3,45 Prozent in Düsseldorf, das Potenzial für weitere Reduktionen ist begrenzt. Unsere Gespräche mit Investoren machen deutlich, dass hier in der Regel die Schmerzgrenze erreicht und nur noch in Einzelfällen Raum ist für Renditeabsenkungen. Wachstumspotential sehen sie in den Vermietungsmärkten. Basierend auf guten Konjunkturprognosen gehen Anleger bei den Ankaufskalkulationen von weiteren Steigerungen der Marktmietpreise aus. Die bislang erfolgten Zuwächse haben noch nicht die sehr hohen Preise beziehungsweise historisch niedrigen Ankaufsrenditen gerechtfertigt. Ankaufsprüfungen werden dennoch intensiver. Insbesondere im hochpreisigen Segment reagieren Marktteilnehmer teilweise abwartender, selbst in Spitzenlagen. Wie man in Hamburg und München beobachten kann, mutet die Drei-Prozent-Rendite-Marke aktuell wie eine natürliche Renditeuntergrenze an.“
Nach einer längeren Phase eher moderaten Wachstums zeigt München einen deutlich überdurchschnittlichen Performancesprung von 4,2 Prozent und notiert bei 188,1 Punkten. Ursache sei zum einen eine Absenkung der Spitzenrendite um zehn Basispunkte, die erste seit dem dritten Quartal 2016. Zum anderen ist auf Basis eines weiter rückläufigen Leerstands ein weiterer Anstieg der Marktmiete sowohl im Durchschnitts- als auch im Spitzensegment zu beobachten. In der Spitzenlage der bayerischen Landeshauptstadt ist die Leerstandsquote sogar unter ein Prozent gesunken, der Druck auf die dortigen Mieten habe sich weiter erhöht.
Wachsende Mieten gelten auch für die Toplagen der anderen Städte. Teilweise aber eher durch deutliche Steigerung der Durchschnittsmieten, wie etwa in der Düsseldorfer Bankenlage, wo sich dadurch der Indikator um plus 2,2 Prozent auf 165,3 Punkte erhöht hat. Die Hamburger Innenstadt folgt mit plus 1,3 Prozent und einem neuen Indikatorstand von 200,3 Punkten, dies stellt eine Verdoppelung seit dem Start der Aufzeichnungen (2004 gleich 100) dar.
Deutlich verhalten zeigt sich die Entwicklung sowohl in Berlin (plus 0,8 Prozent auf 198,7 Punkte), als auch in Frankfurt (plus 0,4 Prozent auf 175,2 Punkte). Während in der Hauptstadt der Indikator im vierten Quartal noch um 5,3 Prozent gestiegen war, erlebt die Mainmetropole das zweite Quartal in Folge den schwächsten Performancezuwachs.
Quelle: Pressemitteilung JLL
Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an und verantwortet ein Immobilienportfolio von 372 Millionen Quadratmetern. (mb1)