Institut für Vorsorge und Finanzplanung analysiert Renditen von Indexpolicen
Trotz des eigentlich sehr guten Börsenjahres 2023 gab es nur für etwa 40 Prozent aller Inhaber von indexgebundenen Rentenversicherungen (Indexpolicen) eine Renditegutschrift. „Insbesondere Kund:innen, deren Indexmodell auf dem Cap-Verfahren basiert, müssen sich in den allermeisten Fällen mit einer Nullrunde begnügen“, sagt Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). „Der Grund hierfür liegt vor allem an den aktuell starken Schwankungen der Kapitalmärkte“, so Hauer. Erfreulich für Kunden: der Trend zu mehr Überschüssen und somit besseren Renditechancen habe sich fortgesetzt.
Aktuell haben 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung im Angebot. Während in den vergangenen Jahren einige Anbieter ihre Indextarife überarbeitet haben, gebe es im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen. Auch das Thema Nachhaltigkeit scheine bei dieser Produktgattung angekommen zu sein. So bieten inzwischen sieben Unternehmen einen grünen Index an. „Da bei Indexpolicen jedoch das Geld ausschließlich im Sicherungsvermögen angelegt wird, kommt es eher darauf an, wie nachhaltig das Sicherungsvermögen des entsprechenden Versicherers investiert“, gibt Hauer zu bedenken. Nach dem schlechten Indexjahr 2022 mussten auch im Jahr 2023 viele Kunden auf Gutschriften aus der Indexbeteiligung verzichten. Aufgrund der aktuell großen Schwankungen auf den Kapitalmärkten hatten es insbesondere Indexmodelle, die eine Obergrenze (Cap) besitzen, schwer, eine positive Rendite zu erwirtschaften. „Positive Monatsrenditen werden oben abgeschnitten, negative Ausschläge hingegen voll bei der Berechnung der Renditegutschrift berücksichtigt. Da kann bereits ein schlechter Monat das ganze Indexjahr zunichtemachen“, erklärt Hauer. Modelle auf Basis einer jährlichen Beteiligungsquote hingegen hätten zum Teil hohe Gutschriften erwirtschaften können. „Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr in 2023 endete, magere 1,2 Prozent“ resümiert Hauer.
Nachdem die Überschussbeteiligung – nach wie vor der entscheidende Faktor für die Renditeaussichten dieser Produktgattung – in den vergangenen Jahren regelmäßig nach unten angepasst werden musste, führte der Zinsanstieg dazu, dass die Überschüsse nun zum zweiten Mal in Folge erhöht werden konnten. Demnach hätten die Versicherungsunternehmen mehr Geld für die Indexbeteiligung zur Verfügung und könnten den Kunden bessere Konditionen anbieten, was die Renditechancen wiederum erhöhe. (DFPA/mb1)
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