Institutionelle Investoren berücksichtigen verstärkt ESG-Faktoren bei der Asset-Allokation

Bei institutionellen Investoren steigt das Bewusstsein für Maßnahmen gegen Investitionsrisiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) berücksichtigt aktiv die Auswirkungen solcher Risiken bei der Allokation ihrer Kapitalanlagen, im Vergleich zu nur 14 Prozent im Jahr 2019.  Dies ist das Ergebnis der aktuellen Studie „Mercer European Asset Allocation Survey 2020“, im Rahmen derer das Beratungsunternehmen Mercer 927 institutionelle Anleger in zwölf Ländern befragt hat, was einem Gesamtvermögen von rund 1,1 Billionen Euro entspricht.

Die Studie von Mercer ergab zudem, dass die Mehrheit (89 Prozent) der institutionellen Anleger umfassendere Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken (ESG-Risiken) als Teil der Kapitalanlagestrategie berücksichtigt, gegenüber 55 Prozent im Jahr 2019. Für 85 Prozent der Investoren ist dies insbesondere eine Konsequenz aus der gestiegenen Regulierung im Zusammenhang mit ESG-Risiken. Die Untersuchung von Mercer zeigt, dass eine wachsende Anzahl der Investoren von den potenziellen Auswirkungen der ESG-Risiken auf die Anlagerenditen angetrieben wird (51 Prozent in diesem Jahr gegenüber 29 Prozent im Jahr 2019). 40 Prozent der Investoren ziehen ESG-Risiken in Betracht, um so potenzielle Reputationsschäden mindern zu können. 30 Prozent der Investoren gaben an, dass sie sich an den bestehenden Corporate Responsibility-Strategien der Unternehmen orientieren wollen.

Bei den deutschen regulierten Investoren zeigt sich weiterhin der Einfluss des bestehenden Niedrigzinsumfeldes. Die Allokation in traditionelle Anleihen ist von 45 auf 28 Prozent gesunken, zu Gunsten einer verstärkten Allokation in Immobilien und Alternatives, wobei dazu auch der globale Growth Fixed Income-Bereich gezählt wird. Insbesondere im Immobilienbereich war ein Anstieg um acht Prozent auf insgesamt 22 Prozent zu beobachten. Dabei bleibt der Anteil an Aktien nahezu konstant zum Vorjahr.

Bei deutschen unregulierten Investoren, also CTAs (Contractual Trust Arrangements), zeigt sich wenig Veränderung im Vergleich zu 2019, denn die Portfolien sind bereits sehr hoch diversifiziert. 35 Prozent der Asset Allokation entfällt auf Aktien, 33 Prozent auf Anleihen und 26 Prozent auf Alternatives. Damit hat sich die Asset Allokation im Vergleich zu 2019 kaum verändert.

Außerdem zeigt die Studie, dass Anleger in Europa und Großbritannien auch in 2020 eine Diversifizierung weg vom Aktienengagement verfolgen, wobei der durchschnittliche Aktienanteil in diesem Jahr auf 22 Prozent sinkt (im Vergleich zu 25 Prozent im Jahr 2019). Stattdessen versuchen die Anleger, ihre Portfolios zu diversifizieren und sich gegen die Marktvolatilität zu schützen, indem sie ihre Allokationen in Growth-Fixed-Income-Anlagen (plus zehn Prozent), Real Assets (plus vier Prozent) und Private Equity (plus sechs Prozent) erhöhen. Obwohl sich einige Anleger aus dem Aktienbereich zurückziehen, streben viele Investoren eine Diversifizierung ihres Portfolios an, indem sie ihre Allokation in Emerging Markets, Small Caps und Aktien mit geringer Volatilität erhöhen. Zudem konzentrieren sich die Anleger verstärkt auf Factor-Investing-Strategien, bei denen sie auf eine ausgewogene oder gezielte Exponierung gegenüber den Faktoren achten, die den Aktienrenditen zugrunde liegen. Die Investoren in Europa erhöhen die Währungsabsicherung innerhalb ihrer Aktienportfolios, wobei 42 Prozent der Anleger über 60 Prozent ihres Fremdwährungsengagements in börsennotierten Aktienportfolios absichern, gegenüber 26 Prozent im Jahr 2019.

Die Daten für die „Mercer European Asset Allocation Survey 2020“ wurden erhoben, bevor sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kapitalmärkte in vollem Umfang bemerkbar gemacht haben. Es wird jedoch erwartet, dass die Ergebnisse der Studie aufgrund der Rebalancing-Maßnahmen und der erwarteten Markterholung nicht wesentlich beeinträchtigt werden.

„Die langfristigen Folgen der Covid-19-Pandemie müssen sich erst noch zeigen, denn die Auswirkungen sind auf bestimmte Sektoren und nicht nur auf spezifische Anlageklassen bezogen. Die Mehrheit der institutionellen Anleger setzt zudem auf eine langfristige Mischung strategischer Anlageklassen und nicht vermehrt auf kurzfristige taktische Entscheidungen“, betont Jeffrey Dissmann, Leiter Investment Consulting bei Mercer Deutschland.

Quelle: Pressemitteilung Mercer

Mercer ist als Beratungsunternehmen mit mehr als 25.000 Mitarbeitern in 44 Ländern in über 130 Ländern tätig. Mercer ist ein Tochterunternehmen von Marsh & McLennan, einem globalen Anbieter von professionellen Dienstleistungen zu den Themen Risiko, Strategie und HR − mit einem Jahresumsatz von 17 Milliarden US-Dollar und 76.000 Mitarbeitern.

www.mercerprivatemarkets.com

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