Internationales Kapital prägt deutschen Investmentmarkt im großvolumigen Marktsegment
Nach Angaben von Colliers International wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres 43,6 Milliarden Euro in deutsche Gewerbeimmobilien investiert. Damit wurde der Vorjahresrekordwert für diese Berichtsperiode um fünf Prozent übertroffen. Mit 18,7 Milliarden Euro handelt es sich um das zweitbeste Einzelquartalsergebnis aller Zeiten – nur einmal, während des Jahresendspurts im vierten Quartal 2016, lag das Volumen mit 20,2 Milliarden Euro darüber. Insgesamt verfestigte sich der Anteil ausländischer Investoren in den ersten neun Monaten des Jahres auf rund 38 Prozent und lag mit 16,4 Milliarden Euro nur um zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau. Vor allem bei Landmark-Deals und Großportfolien war ausländisches Kapital stark vertreten.
Matthias Leube, CEO bei Colliers International Deutschland: „Angesichts der immer noch prall gefüllten Dealpipeline steuern wir auf eine weitere Jahresendrallye zu. Stand heute werden wir unter Berücksichtigung zahlreicher, seit langem am Markt gehandelter Großdeals mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur erneut die 60-Milliarden-Euro-Marke beim Transaktionsvolumen am Jahresende einstellen, sondern sogar den Vorjahresrekord von rund 61 Milliarden Euro übertreffen. Diese Entwicklung wird 2020 in die Verlängerung gehen und den Markt erneut in die Nähe der hohen Benchmark führen.“
Betrachtet man die Kapitalströme hinsichtlich der Weltregion, aus der sie stammen, steht EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) weiterhin an der Spitze. Gut zwei Drittel des nach Deutschland fließenden ausländischen Kapitals oder rund ein Viertel des gesamten, in den ersten neun Monaten des Jahres hierzulande registrierten Transaktionsvolumens stammen von dort. Das Anlagevolumen von 10,3 Milliarden Euro entspricht einer dreiprozentigen Steigerung gegenüber dem Vorjahr, womit EMEA als einzige Vergleichsregion ein positives Wachstum verzeichnete. Treiber dieser Entwicklung waren insbesondere Großbritannien, das mit 2,6 Milliarden Euro oder sechs Prozent Marktanteil auf Platz 1 unter den europäischen Anlegernationen lag, sowie Frankreich mit 1,9 Milliarden Euro (vier Prozent Marktanteil). Investoren aus beiden Ländern steigerten ihre Anlagesumme im Vorjahresvergleich um gut 50 Prozent. Auf Platz drei lag Österreich mit 1,8 Millionen Euro und ebenfalls rund vier Prozent Marktanteil.
„Die jeweils größten Deals aus Österreich und Frankreich stehen dabei für einen neuen Investmenttrend, der vor dem Hintergrund eines von Angebotsknappheit und Liquiditätsschwemme befeuerten Marktes an Bedeutung gewinnen wird: Investoren übernehmen und beteiligen sich an Immobilienbestandshaltern mit großen Portfolien, so Christian Kadel, Head of Capital Markets bei Colliers International.
Um eine auskömmliche Rendite zu erwirtschaften, gehen EMEA-stämmige Anleger dabei stärker ins Risiko als ihre Mitstreiter aus dem asiatischen Raum. Kadel weiter: „Wir beobachten insgesamt bei der Verteilung des Kapitals auf die einzelnen Risikoklassen eine deutlich ausgeglichenere Allokation, bei der der Schwerpunkt mit 45 Prozent im Core-Plus-Segment liegt, gefolgt von 29 Prozent im Core-Segment. Mit 27 Prozent ebenfalls bedeutsam ist das Segment Value-Add/Opportunistic. Zum Vergleich: Bei den Investoren aus dem asiatisch-pazifischen Raum wurde im Jahresverlauf 2019 keine nennenswerte Transaktion in dieser Risikokategorie registriert.“ (DFPA/AZ)
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Weltweit sind rund 14.000 Mitarbeiter in 68 Ländern für das 1976 gegründete Unternehmen tätig. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden.