Investment Professionals erwarten nur begrenzte Auswirkungen des VW-Skandals
Seit Bekanntwerden der Manipulationen von Abgaswerten durch den Volkswagen Konzern ist in der Öffentlichkeit eine Diskussion um die Zukunft des Unternehmens und die weiteren Auswirkungen entbrannt. Die Ergebnisse der aktuellen DVFA-Freitagsfrage zeigen, dass die Mehrheit der Investment Professionals in Deutschland (61,2 Prozent) ihre DAX Gewinn- und Kursprognosen nur leicht anpasst. Eine deutliche Anpassung sehen 24 Prozent als nötig an, gar keine Änderungen nehmen 14,8 Prozent vor.
Den Einfluss der Entwicklungen rund um Volkswagen auf den deutschen Automobilsektor, im Sinne eines niedrigeren Images oder schwächerer Absatzentwicklung, halten die Experten ebenfalls für moderat. Insgesamt 83 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass keine oder nur kurzfristige Auswirkungen drohen. Nur 17,5 Prozent befürchten eine grundlegende und dauerhafte Schädigung des Sektors. Auch die Folgen für die deutsche Wirtschaft sollten überschaubar bleiben – mehr als zwei Drittel (69,9 Prozent) erwarten keine oder nur geringe negative Auswirkungen. Knapp ein Drittel (30,1 Prozent) rechnet mit spürbaren Auswirkungen, deutliche Verwerfungen halten die Befragten für unwahrscheinlich.
Im Hinblick auf regulatorische Konsequenzen sind die Meinungen zweigeteilt. Eine knappe Mehrheit (56,3 Prozent) erwartet nun Änderungen, 43,7 Prozent gehen nicht davon aus. Ein deutlicheres Bild ergibt sich im Hinblick auf die Rolle der „Kultur“ innerhalb des Unternehmens bei der Durchführung der Manipulationen: 71,6 Prozent sehen hier eine hohe oder sehr hohe Relevanz, 28,5 Prozent keine oder nur eine geringe Bedeutung.
Die DVFA befragt einmal pro Woche ihre Mitglieder zu einem aktuellen Thema. Ziel der Freitagsfrage ist es, ein Meinungsbild der Investment Professionals zu wichtigen Entwicklungen an den Finanz- und Kapitalmärkten zu erhalten. Die Ergebnisse der Umfrage werden jeweils freitags veröffentlicht.
Quelle: Pressemitteilung DVFA
Der DVFA e.V. mit Sitz in Frankfurt bezeichnet sich als die Standesorganisation der Investment Professionals in den deutschen Finanz- und Kapitalmärkten. Der Verband mit 1.400 Mitgliedern engagiert sich für die Professionalisierung des Investment-Berufsstandes, erarbeitet Standards und fördert den Finance-Nachwuchs. (JF1)