Investmentkommentar: "Steigende Zinsen und Inflation - unterschätzte Risiken"
Bob C. Doll, Chief Equity Strategist beim Vermögensverwalter Nuveen, ist der Meinung, dass Investoren zwei Risiken, die sich auf Aktien auswirken könnten, nicht genügend berücksichtigen: steigende Zinssätze und wachsender Inflationsdruck. Investoren seien optimistisch und würden sich auf die besseren Aussichten für das Jahr 2021 konzentrieren, während sie die zu erwartenden kurzfristigen wirtschaftlichen Rückschläge ignorierten, die sich bei einer Ausweitung der Pandemie verstärken könnten.
Doll schreibt: „Auch die Anleihemärkte preisen ein, dass Anleihen stabil bleiben und die Renditen jahrelang auf oder in der Nähe historischer Tiefststände verharren. Wir erwarten hingegen, dass diese Annahmen ab dem Jahr 2021 erschüttert werden. Die Zinssätze werden voraussichtlich ungleichmäßig ansteigen, während sich das langfristige Wirtschaftswachstum erholen dürfte und Notenbanker und andere Entscheidungsträger weltweit ihr Bestes tun, um die Inflation anzukurbeln.“
In der jüngeren Vergangenheit hätten Zinserhöhungen ausgereicht, um die Aktienmärkte selbst ohne Inflationsdruck aus dem Gleichgewicht zu bringen - was im Jahr 2018 regelmäßig passierte. Es war in den vergangenen Jahren zwar schwierig, Inflation zu erzeugen, doch Nuveen erwartet, dass viele vom steigenden Inflationsdruck in den kommenden zehn Jahren überrascht werden.
„Mit Blick auf Aktien denken wir, dass die langfristigen Gewinnerwartungen vor diesem Hintergrund zu hoch sein könnten. Die Gewinne werden wahrscheinlich im kommenden Jahr wieder steigen, wenn sich die Wirtschaft erholt. Die langfristigen Erwartungen darüber hinaus scheinen jedoch besonders in den USA übertrieben. Aktien dürften in den kommenden Jahren aber dennoch steigen, Investoren sollten ihre Erwartungen allerdings dämpfen und selektiver vorgehen“, so Doll abschließend. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung Nuveen
Nuveen ist der Vermögensverwalter der amerikanischen Teachers Insurance and Annuity Association. Nuveen verwaltet eine Billion US-Dollar (Stand: 30. Juni 2020) und ist in 27 Ländern tätig.