Investmentmarkt: Transaktionsvolumen bleibt unter dem Vorjahresergebnis
Im Jahr 2016 wurden bundesweit 52,6 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Im vierten Quartal hat der Umsatz noch einmal angezogen, sodass das Transaktionsvolumen nur 6,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegt. Dies ergibt der „Investmentmarktreport 2017“ des Immobilienberatungsunternehmens BNP Paribas Real Estate.
Büroobjekte belegen den ersten Platz im Ranking der Assetklassen und tragen knapp 44 Prozent (23,03 Milliarden Euro) zum Gesamtumsatz bei. Aufgrund der positiven Konjunktur- und Beschäftigungsentwicklung, insbesondere im Dienstleistungssektor, seien die Rahmenbedingungen für Büros positiv und versprechen eine stabile Nutzernachfrage. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsimmobilien, die für rund ein Viertel (12,96 Milliarden Euro) des Gesamtumsatzes verantwortlich zeichnen. Dies ist laut Report das zweitbeste Resultat der vergangenen neun Jahre. Die Rallye bei Hotel-Investments habe sich fortgesetzt, so dass der 2015 aufgestellte Rekordumsatz 2016 mit 5,18 Milliarden Euro erneut übertroffen wurde. Knapp zehn Prozent des Transaktionsvolumens entfiel auf Hotelverkäufe. Positiv gestalte sich auch die Entwicklung im Logistiksegment: Ein Umsatzanteil von rund acht Prozent (4,44 Milliarden Euro) bedeutet das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten, das nur fünf Prozent unter dem 2015 aufgestellten Rekord liegt. Darüber hinaus kommen Sozialimmobilien, insbesondere Pflegeheime, auf einen Anteil von 5,5 Prozent und haben sich damit mittlerweile als wichtige Assetklasse etabliert.
Die 35,1 Milliarden Euro, die mit Einzelobjekten erzielt wurden, resultieren aus fast 1.700 Transaktionen. Trotz eines im Vorjahresvergleich um drei Prozent gesunkenen Umsatzes hat die Zahl der Verkäufe noch einmal um vier Prozent zugelegt. Dies spreche für eine reges Marktgeschehen auch im kleineren und mittleren Größensegment. Dass trotzdem aber auch Großdeals gesucht werden und auf starkes Interesse treffen, zeigten mehrere Abschlüsse über 500 Millionen Euro. Vor allem Frankfurt stand mit den Verkäufen Commerzbank Tower und TaunusTurm im Blickpunkt. Der Rückgang bei Portfolios fiel mit knapp 13 Prozent höher aus. Trotzdem wurde mit 17,5 Milliarden Euro das zweitbeste Ergebnis der letzten neun Jahre erzielt. Insgesamt konnten über 120 Paketverkäufe erfasst werden. Am meisten zum Ergebnis beigetragen haben Büroportfolios, auf die ein Drittel des Umsatzes entfällt.
Deutsche Anleger tragen mit 57 Prozent weiterhin den Löwenanteil zum Investmentumsatz bei. Allerdings hätten ausländische Investoren ihre Beteiligung im Jahresverlauf gesteigert, sodass auf sie im Gesamtjahr 43 Prozent entfielen. Verantwortlich für den zunehmenden Anteil war laut Report ein in der zweiten Jahreshälfte höheres Portfoliovolumen. In diesem Marktsegment geben ausländische Käufer mit 65 Prozent weiter den Ton an. Bei Einzeldeals liegt ihr Anteil dagegen nur bei knapp einem Drittel. Mit Abstand am aktivsten waren europäische Investoren, die auf einen Umsatzanteil von 23 Prozent kommen, gefolgt von nordamerikanischen Anlegern mit 14 Prozent. Aber auch Käufer aus Asien und Nahost haben jeweils über eine Milliarde Euro in Deutschland investiert.
An den großen deutschen Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München) wurden insgesamt 27,48 Milliarden Euro umgesetzt, dies entspricht einem Rückgang um sieben Prozent.
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Real Estate
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.700 Mitarbeiter. (mb1)