Investmentvolumen von Einzelhandelsimmobilien rückläufig
Das Transaktionsvolumen von Einzelhandelsobjekten in Europa verzeichnet eine Abnahme von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies ergibt die Analyse des Asset Managers BNP Paribas Real Estate.
In der rollierenden Betrachtung belief sich das Volumen auf 28,9 Milliarden Euro. Der Rückgang war hierbei jedoch weniger ausgeprägt als in anderen Assetklassen. Den größten Rückgang gab es im so genannten High-Street-Sektor (in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien). Mit einem Investmentvolumen von insgesamt rund 5,4 Milliarden Euro lag der Handel rund 49 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass im Vorjahr ein außergewöhnlich hohes Ergebnis erzielt wurde.
„In den vergangenen zwölf Monaten hat sich das Kräfteverhältnis zwischen den unterschiedlichen Assetklassen auf dem Gewerbeimmobilienmarkt zwischenzeitlich etwas verschoben”, analysiert Patrick Delcol, Head of Pan European Coverage für Retail, Logistik und Hotel bei BNP Paribas Real Estate. Die Retail-Sparte verzeichnet einen Marktanteil von 19 Prozent, ein Plus von vier Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2022, während Büros im selben Zeitraum einen Rückgang von 37 Prozent auf 31 Prozent verzeichneten und Logistikimmobilien von 24 Prozent auf 20 Prozent nachgegeben haben. „Eine solche Verschiebung hat es in Europa seit vielen Jahren nicht mehr gegeben“, so Delcol. Insbesondere das Einzelhandelssegment hat davon profitiert. Im Fachmarktsegment wurde in den wichtigsten europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und Polen) ein Investmentvolumen von rund 9,9 Milliarden Euro erzielt. Mit einem Rückgang um vergleichsweise niedrige 31 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2022 blieben Fachmärkte das stabilste Teilsegment. Sie machten die Hälfte des Gesamtumsatzes in Einzelhandelsobjekte aus und erfreuen sich unter Investoren in ganz Europa zunehmender Beliebtheit.
„Insgesamt dürften die Stabilisierungsaussichten bei den Zinssätzen im Jahr 2024, ein wieder leicht steigender Trend bei den Mieten und die Rückkehr der institutionellen Anleger dem Einzelhandelssegment zugutekommen, da der Retail-Sektor weiterhin zu den Assetklassen mit den attraktivsten Risikoprämien zählt”, fasst Delcol zusammen. (DFPA/abg)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.