Investoren-Befragung: Entspannung in Krisenzeiten
Der Euro Break-up Index (EBI) des Beratungsunternehmens Sentix, der abbildet, wie Investoren die Wahrscheinlichkeit des Ausscheidens mindestens eines Landes aus der Eurozone einschätzen, fällt im März um 3,2 Punkte auf 16,7 Punkte. Damit ist die Gefahr eines Überschreitens der symbolischen 20-Punkte-Marke, welche in der Vergangenheit zum Ausrufen von Krisengipfeln führte, aus dem Vormonat vorerst gebannt. Der monatlich erscheinende EBI wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats erhoben und am darauffolgenden Dienstagmorgen veröffentlicht. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Ereignisse vermitteln die Anleger den Eindruck, dass die öffentlichen Solidaritätsbekundungen der Politik zur europäischen Gemeinschaft glaubhaft sind und die Gefahr eines Auseinanderbrechens des Euro verringert haben. Laut Sentix ein positives Signal, dass besonders den zuletzt unter Druck geratenen Griechen zugutekomme (Verringerung des EBI-Risikos um minus 4,4 Punkte).
Vergleicht man den EBI mit den Marktrenditen der Mitgliedsstaaten, so zeigt sich, dass die Renditen für griechische und portugiesische zehnjährige Staatsanleihen jedoch weiterhin zu hoch sind. Daraus ergeben sich entsprechende Kurschancen.
Der aktuelle Wert des Sentix EBI in Höhe von 16,7 Prozent bedeutet, dass zurzeit genau dieser Anteil der befragten Anleger mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnet. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der Sentix EBI mit 73 Prozent im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum stammt mit 7,6 Prozent aus dem Juli 2014.
An der aktuellen Umfrage, die vom 24. März bis zum 26. März 2016 durchgeführt wurde, beteiligten sich 1.014 Investoren.
Quelle: Pressemitteilung Sentix
Die Sentix GmbH ist ein auf Anlegerverhalten und Anlegerpsychologie spezialisiertes Beratungsunternehmen mit Sitz in Limburg an der Lahn. Die Basis bildet eine unabhängige Investorenbefragung. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als führenden, unabhängigen Anbieter von Stimmungsindizes und verhaltensorientierten Daten in Europa. (JF1)