IVD: Stabiler Anstieg der Büromieten
Der deutsche Büromarkt zeigt sich solide: Die Schwerpunkt-Büromieten sind 2016 im Deutschland-Durchschnitt in allen Städteklassen und in allen Nutzungskategorien gestiegen. Das ist das Ergebnis des „IVD-Gewerbe-Preisspiegels 2016/2017“, der auf der Preisdatensammlung des IVD, dem Verband der Immobilienberufe, von rund 350 Städten und Gemeinden basiert. Die Daten wurden im zweiten und dritten Quartal des Jahres 2016 erhoben.
Die Schwerpunktmiete wird aus der Mietpreisspanne des Marktes gebildet, stellt aber nicht das rechnerische Mittel der Preisspanne dar. Die Gewichtung des Preises innerhalb der Spanne erfolge einerseits durch die Marktberichterstatter des IVD vor Ort und andererseits durch die Zusammenführung mehrerer Preise innerhalb des gleichen Angebotes. Laut Bericht hat sich das Mietwachstum beschleunigt: Unter den Metropolen seien die Büromieten in Berlin am stärksten gestiegen. München weise nach wie vor das mit Abstand höchste Mietniveau auf.
Mit 1,8 Prozent verzeichnen Büroflächen mit einfacher Ausstattung im Bundesdurchschnitt den stärksten Anstieg (Vorjahr: 0,9 Prozent), gefolgt von 1,7 Prozent bei Büros mit gutem Nutzungswert (Vorjahr: 1,5 Prozent). Büros mit normalem Nutzungswert weisen im Bundesdurchschnitt seit 2014 einen gleichmäßigen Mietenanstieg von knapp 1,6 Prozent auf. „Die gestiegenen Büromieten sind Ausdruck einer konstant steigenden Büronachfrage in Deutschland. Die erhöhte Nachfrage fußt auf einem soliden Beschäftigungsaufbau“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des IVD. Zwischen dem zweiten Quartal 2014 und dem zweiten Quartal 2015 sind die Bürobeschäftigungszahlen um 2,2 Prozent angestiegen, seit 2010 um insgesamt knapp zehn Prozent.
In Klein- und Mittelstädten mit weniger als 100.000 Einwohnern seien im Jahr 2016 Mietanstiege von 1,6 Prozent bis 2,9 Prozent zu beobachten. Städte dieser Größenkategorie profitieren laut IVD in der Regel weniger von einem Anstieg der Bürobeschäftigung als großstädtische Büromärkte. Häufig seien diese Märkte von einem Fachkräftemangel charakterisiert, in dessen Folge sich Unternehmen anderen Standorten zuwenden.
In den deutschen Metropolen (Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern) ließen sich weniger starke Anstiege bei den Büromieten mit mittlerem Nutzungswert feststellen als noch im Vorjahr. Normal ausgestattete Büros sind in dieser Städtekategorie um 1,6 Prozent teurer geworden, im Vorjahr lag der Anstieg der Nettokaltmieten noch bei 3,4 Prozent. Bei Büros mit einfachem Nutzungswert sei die Dynamik in den Metropolen im Vergleich zum Vorjahr noch deutlicher zurückgegangen. Der Mietenanstieg lag 2016 bei 0,5 Prozent. Im Vorjahr waren es 3,9 Prozent. In kleineren Großstädten mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern sei die Nachfrage nach Büroflächen hingegen in allen Nutzungswertkategorien stärker angestiegen als im Vorjahr. Dies spiegele sich insbesondere in den Mietanstiegen von rund vier Prozent bei Büros mit mittlerem Nutzungswert wieder. Deutliche Anstiege bei den Büromieten haben die IVD-Experten auf den Büromärkten Mannheim, Augsburg und Münster mit Zuwächsen von jeweils 11,7 Prozent, 10,0 Prozent und 7,1 Prozent registriert.
Quelle: Pressemitteilung IVD
Der Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft. Der IVD hat rund 6.000 Mitgliedsunternehmen, darunter Immobilienberater, Immobilienmakler, Bauträger, Immobilienverwalter, Finanzdienstleister und Bewertungssachverständige sowie weitere Berufsgruppen der Immobilienwirtschaft. (mb1)