IW Financial Expert Survey: Zinsen und Ölpreis gehen rauf
Die Experten von Banken und Versicherungen erwarten, dass die Zinsen im kommenden Quartal weiter steigen. Zugleich rechnen sie mit einem höheren Ölpreis und einem schwächeren Euro. Das geht aus dem ersten IW Financial Expert Survey des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor. Er führt den früheren Prognosetest des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fort.
Im Durchschnitt prognostizieren die Experten der 14 befragten Finanzinstitute, dass die Zinsen für Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren von derzeit 0,34 Prozent bis Ende September auf 0,56 Prozent steigen. Auch für kurzfristige Geldgeschäfte zwischen Banken rechnen sie mit steigenden Zinsen. Beim Ölpreis erwarten die Experten einen Anstieg von durchschnittlich 3,1 Prozent im kommenden Quartal.
Auf den Aktienmärkten dürfte es dagegen kaum Veränderungen geben. Sowohl für den europäischen Stoxx 50 als auch für den deutschen Leitindex DAX prognostizieren die Experten allenfalls leichte Verluste. Der Euro wird nach Einschätzung der meisten Prognostiker im Vergleich zum US-Dollar etwas billiger, im Durchschnitt erwarten sie eine Abwertung der Gemeinschaftswährung um 2,3 Prozent.
Das ZEW hatte seit Anfang 2001 quartalsweise die Prognosen von Finanzinstituten zu sechs relevanten Wirtschaftsindikatoren abgefragt und die Qualität der Prognosen überprüft. Der IW Financial Expert Survey setzt diese Arbeit fort. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, wurde die Methodik des Prognosetests beibehalten. Der nächste IW Financial Expert Survey erscheint in der ersten Juliwoche.
Quelle: Pressemitteilung Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ist ein privates Wirtschaftsforschungsinstitut. Es veröffentlicht Studien, Projekte und Handlungsempfehlungen, die sich an Politik, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft richten. (TH1)