IW-Studie: Mietpreisbremse könnte zum Boomerang für Mieter werden
Die Mietpreisbremse wird in Städten wie Berlin und Köln nicht nur wenige, begehrte Stadtteile betreffen, sondern auf breiter Front wirken. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die Immobilienscout24 unterstützt hat. Die Verfasser der Studie warnen davor, dass die neue Regulierung viele Vermieter und Investoren verschreckt, was letztlich den Mietern schadet.
Für die Studie hat das IW knapp 80.000 Inserate der Internetplattform Immobilienscout24 für Mietwohnungen in Berlin und Köln ausgewertet und ermittelt, wie viele Vermietungen von Januar bis Juni 2014 von der Mietpreisbremse betroffen gewesen wären, wenn diese bereits gegolten hätte. Das Ergebnis: In Berlin wären vor allem Wohnungen in guter Lage betroffen gewesen, in Köln dagegen besonders Neuvermietungen in einfachen Lagen. Einfache, mittlere und gute Lagen zusammengerechnet, wären in Berlin 60 Prozent der Inserate unter die Mietpreisbremse gefallen, in Köln wären es 43 Prozent gewesen.
Die Mietpreisbremse wirke also großflächig, so das IW. Was viele Mieter zumindest kurzfristig freut, dürfte Vermieter und Investoren abschrecken. Denn für weite Teile des Marktes könnten sie ihre Mieteinnahmen über längere Zeit nicht nennenswert steigern.
Es sei davon auszugehen, dass Mietwohnungen zunehmend an Selbstnutzer verkauft werden, so IW-Forscher Michael Voigtländer. Sein Fazit: „Der Mietmarkt wird kleiner und das Problem der Knappheit von Mietwohnungen verstärkt.“
„So werde die Mietpreisbremse zum Boomerang und wende sich langfristig gegen die Mieter.“
Quelle: Pressemitteilung IW Köln
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. mit Hauptsitz in Köln und einem Hauptstadtbüro in Berlin ist eine arbeitgebernahe Denkfabrik. Es wird von Verbänden und Unternehmen der privaten Wirtschaft finanziert. Trägervereine sind die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Bundesverband der Deutschen Industrie. (TH1)