J.P. Morgan Asset Management: Sind Anleihen nach dem Crash schon wieder attraktiv?

In Zeiten von hoher Volatilität an den Kapitalmärkten machen sich viele Anleger Gedanken über die „Defensive“ in ihrem Portfolio. Die Energiekrise in Europa, der Krieg in der Ukraine, die hartnäckig hohe Inflation und Chinas Immobilienkrise sind dabei nur einige der Risiken, die sich aufgebaut haben. Doch die klassische Verteidigungslinie in einem Portfolio, die Anleihen, haben in den vergangenen zwölf Monaten einen historischen Crash erlebt. Nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei dem Asset Manager J.P. Morgan Asset Management, gilt es nun zu bewerten, ob Anleihen für die nächsten zwölf Monate besser geeignet sind das Portfolio zu stabilisieren als zuletzt. Dafür nimmt er die Treiber des Rentencrashs genauer unter die Lupe und prüft, ob diese heute immer noch Bestand haben. Dabei zeigt sich: Das Renditepotenzial für Anleihen ist nach dem „Schmerz“ der letzten Wochen und Monate deutlich gestiegen.

Die vergangenen Monate haben laut Galler am Anleihenmarkt tiefe Spuren hinterlassen: Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen sind in etwas mehr als einem Jahr von minus 0,5 Prozent auf 2,25 Prozent gestiegen. „Der daraus resultierende Kursverfall der Rentenpapiere ist so dramatisch, dass in diesem Jahr in einem klassischen globalen Mischportfolio mit je 50 Prozent Aktien und Renten erstmalig die festverzinslichen Papiere einen größeren Anteil an den Gesamtverlusten haben als Aktien“, erklärt Galler. Eine Schlüsselrolle als Treiber des Rentencrashs nimmt aus Sicht des Ökonomen die explosive Entwicklung der Verbraucherpreise ein. „Die expansive Fiskalpolitik in der Covid-Krise, Angebotsengpässe und der Krieg in der Ukraine haben wie in einem perfekten Sturm die Inflation sowohl in Europa als auch in den USA über acht Prozent getrieben. Die Zentralbanken mussten letztendlich eingestehen, dass ihre ursprüngliche Einschätzung eines nur vorübergehenden Inflationsproblems nicht mehr haltbar war und vollzogen eine 180-Grad-Wende in der Geldpolitik“, erklärt er. Die Inflation wurde als Hauptproblem der Wirtschaft identifiziert und deren Bekämpfung priorisiert – trotz steigender Rezessionsrisiken.

Der Pfad der zukünftigen Geldpolitik ist nach Meinung des Experten eine entscheidende Einflussgröße, ob Anleihen für ein Investment wieder interessanter werden – und genau da dürfte es interessant werden. „Die restriktive Zinspolitik führt schon jetzt zu einer signifikanten Verlangsamung in der Wirtschaft. Die Immobilienmärkte kühlen sich merklich ab und die Konsumnachfrage wird schwächer. Öl- und Kupferpreise sind inzwischen 30 Prozent niedriger als bei ihren Höchstwerten im Frühsommer. Je schwächer die Konjunktur wird, desto niedriger dürfte der Inflationsanstieg ausfallen, weshalb der Zeitpunkt, an dem Zentralbanken die Priorisierung des Risikos und damit ihre Zinspolitik verändern werden, näher rückt“, sagt Galler. Ein weiterer Treiber des Crashs war seiner Meinung nach die enorme Überbewertung des Rentenmarktes im vergangenen Jahr. Auch dort hätten Zentralbanken eine entscheidende Rolle gespielt. Aus seiner Sicht sind Anleihen mit hoher Qualität sowie flexible Rentenstrategien deshalb nach dem Crash nun wieder attraktive Bausteine für das Portfolio geworden, mit attraktivem Renditepotential und deutlich verbesserten Defensivqualitäten. Vor diesem Hintergrund könne man sich als Anleger auch wieder getrost an die populäre Weisheit aus dem Sport halten, dass die Offensive zwar einzelne Spiele gewinnen hilft, aber eine gute Defensive für das längerfristige Ziel der Meisterschaft unverzichtbar ist. (DFPA/mb1)

Unter der Marke J.P. Morgan Asset Management betreibt der international tätige Finanzdienstleistungskonzern JP Morgan Chase & Co. mit Sitz in New York den Geschäftsbereich Vermögensverwaltung. Dieser verwaltet Publikumsfonds sowie institutionelle Mandate.

www.jpmorganassetmanagement.de

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