JLL erwartet Auswirkungen der EU-/US-Sanktionen auf russischen Gewerbeimmobilienmarkt
In einer Pressemitteilung vom 5. September 2014 warnt JLL vor den Auswirkungen der aktuellen US- und EU-Sanktionen auf die wirtschaftliche Entwicklung Russlands und den Gewerbeimmobilienmarkt des Landes im Speziellen.
Das Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobilienbereich JLL erwartet, dass die Eskalation der US- und EU-Sanktionen gegen Russland starke Auswirkungen auf den russischen Gewerbeimmobilienmarkt haben wird. Der erschwerte Zugang zu US- und EU-Finanzmärkten für russische Staatsbanken sei nach Meinung von JLL die wichtigste Sanktion. Zugleich weisen die Immobilienmarktexperten auf den Einfluss der makroökonomische Faktoren auf den Teilmarkt Gewerbeimmobilien hin.
Zwar sei der russische Gewerbeimmobilienmarkt auch nach den jüngsten ökonomischen Zwangsmaßnahmen prinzipiell in guter Verfassung und Segmente wie beispielsweise der russische Markt für Einzelhandelsimmobilien mit einem Volumen von rund 750 Milliarden US-Dollar im Begriff, in Bezug auf den Bestand an Einkaufszentren 2014 der zweitgrößte europäische Markt nach Großbritannien zu werden. „Trotz dieses gesunden Hintergrunds werden sich Projektentwickler, solange Sanktionen verhängt werden, an ein neues Umfeld mit schwächerem Wachstum, weniger Investitionen und einer sich abschwächenden Verbrauchernachfrage anpassen müssen“, erklärt Tom Mundy, bei JLL Head of Research Russia & CIS.
Drei Bereiche werden nach Meinung des Immobilienexperten Mundy besonders betroffen sein: Durch die zunehmende Anspannung des inländischen Kreditmarkts erwartet er teurere Verbraucherkredite und wiederum einen zusätzlichem Druck auf den bereits angespannten inländischen Markt. Darüber hinaus könnten die Umsätze in einigen Segmenten wie beispielsweise dem Büroimmobilienmarkt durch die BIP-Entwicklung des Landes besonders stark beeinträchtigt werden. Und schließlich könnte die Entwicklung der russischen Währung Auswirkungen auf den Gewerbeimmobilienmarkt haben, denn wenn der Markt die Nachhaltigkeit der Regierungspolitik in Sachen staatlicher Devisenreserven infrage stellt, könnte der Rubel wie im ersten Quartal des Jahres unter Druck geraten. Damals sei zu beobachten gewesen, dass beispielsweise viele Mieter ihre Mietvertragsbedingungen neu verhandeln oder ihre Verträge auf Rubel umstellen wollten. Diese Entwicklung ließ im zweiten Quartal wieder nach, als der Rubel sich stabilisierte. „Wir wären jedoch nicht überrascht, wenn es in der zweiten Jahreshälfte nicht wieder vermehrt zu solchen Aktivitäten käme“, so Mundy.
Quelle: Pressemitteilung JLL
JLL (Jones Lang LaSalle Incorporated) ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet in mehr als 1.000 Städten in 70 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an.