JLL-Finanzierungsindex nach Abkühlung wieder mit Zuwachs
Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI), eine Umfrage bezüglich der Einschätzung der Marktsituation (vergangene sechs Monate) und Markterwartungen (kommende sechs Monate) unter 48 Experten durch den Immobiliendienstleisters JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), hat im vierten Quartal 2015 um 6,9 auf 13,1 Punkte zugelegt. Damit verzeichnet der Index seinen ersten Zugewinn seit dem ersten Quartal 2015. Zurückzuführen sei dieser Anstieg sowohl auf eine Verbesserung der Lage als auch der Erwartung künftiger Entwicklungen. Auch die Erwartungseinschätzung für die nächsten sechs Monate bewegt sich im vierten Quartal mit 1,2 Punkten (Plus 5,5) wieder im positiven Bereich.
„Das gesamtwirtschaftliche Umfeld ist nach wie vor von vielen Unsicherheiten geprägt. Neben der Konjunkturabschwächung in den Schwellenländern, ‚Dieselgate‘ und der Flüchtlingsproblematik muss nun auch die Terrorgefahr erwähnt werden – auch wenn sie für die aktuelle Umfrage noch keine Rolle gespielt hat“, so Dr. Oliver Lerbs, Ökonom am ZEW. Lerbs weiter: „Auf der anderen Seite wird die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank auf absehbare Zeit fortbestehen und so auch vorteilhaft für den Immobilienfinanzierungsmarkt bleiben.“
„Der Anstieg des DIFI ist auf Verbesserungen in der Lage- und Erwartungseinschätzung für nahezu alle Nutzungsarten zurückzuführen“, so Helge Scheunemann, bei JLL Head of Research Germany. Lediglich die Erwartungseinschätzung für Logistikimmobilien ging um 0,3 Punkte zurück. „Die Zugewinne sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mehrzahl der Umfrageteilnehmer weiterhin nicht von einer wesentlichen Veränderung der Finanzierungsbedingungen ausgeht“, so Scheunemann. Für die Finanzierungssituation teilen diese Sichtweise im Schnitt über alle Nutzungsarten hinweg 72,8 Prozent der Experten (plus 10,8 Prozentpunkte), für die Finanzierungserwartung 83,1 Prozent der Experten (plus 1,7 Prozentpunkte).
Wie bereits im Vorquartal sind die Einschätzungen der befragten Experten bezüglich der Entwicklung der Refinanzierungsmärkte mehrheitlich skeptisch. Für die aus Lage- und Erwartungseinschätzungen gemittelten Salden je Refinanzierungsinstrument ergeben sich letztlich durchweg rückläufige Einschätzungen.
Hinsichtlich der Entwicklung der Refinanzierungszinsen gehen die Finanzierungsexperten von einer moderaten Steigerung über die kommenden zwei Jahre aus. So erwarten sie im Median für Ende 2017 einen Drei-Monats-Euribor zwischen 0,10 Prozent und 0,30 Prozent und eine Euro-Zinsswap-Rate für eine zehnjährige Laufzeit zwischen 1,30 Prozent und 1,65 Prozent. „Gemäß den Einschätzungen der Umfrageteilnehmer deutet sich also eine leichte Aufwärtskorrektur an. Dies scheint im Umfeld einer möglichen Fed-Entscheidung zum Anheben des Zinsniveaus in den USA plausibel“, so Markus Kreuter, bei JLL Team Leader Debt Advisory Germany.
Quelle: Pressemitteilung JLL
JLL ist ein Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobilienbereich. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren. JLL ist weltweit mit über 230 Büros vertreten und in mehr als 80 Ländern tätig mit circa 58.000 Beschäftigten. JLL ist der Markenname und ein eingetragenes Markenzeichen von Jones Lang LaSalle Incorporated. (JF1)